Eindringlich

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Die Demenz des Vaters klingt sofort durch. Vera, seine Vera, ist seit vier Jahren tot. Sie wartet mit dem Abendessen, er hat für den Hageren, der ihn sediert hat, keine Zeit. Claus Dellard, seinen Arzt, bezeichnet er als wichtighaberische alte Petze. Und da ist Sophie, seine zweite Tochter, die ihn zu sich nach Hause bringt. Ihre Hilfe will Theo nicht, das geht doch nicht, dass Kinder für ihre Eltern sorgen.

Schon der Anfang ist traurig, Theo weiß um seine Krankheit. Dann die Podcasterin Liv, die mit Phil über die Novaks spricht. Von Julie, die älteste Tochter von Vera und Theo, dem weltweit anerkannten Chirurgen. Liv stellt das Leben der Familie nach, das Verschwinden der Tochter vor zwanzig Jahren.

Da ist zum einen Theo, der die Ungewissheit über das Schicksal seiner Julie nicht aushalten kann und es doch schon so lange muss und da ist zum anderen Livs Podcast. Sie seziert, betrachtet ein altes Foto, sieht Flecken – ist es Blut? Liv will erfolgreich sein…

Nach der eindringlichen Leseprobe betrachte ich mir das Cover nochmal. Ich sehe eine Familie, die sich auflöst, so wie der Vater sich langsam aufzulösen scheint. Bedrückend und doch so richtig.