Zwischen Erinnerung und Wahrheit – ein fesselnder Abgrund der Gefühle

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monika_brigitte Avatar

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Das Buchcover ist atmosphärisch und wirkt mit dem kontrastreichen Titel rätselhaft. Ich mag den Aquarell-Stil. Es passt hervorragend zur psychologischen Spannung, die die Leseprobe aufbaut. Der Schreibstil ist typisch für Romy Hausmann: eindringlich, fragmentiert, emotional dicht und dabei trotzdem gut lesbar. Ich habe bereits "Liebeskind" gelesen und war weniger von dem großen Erfolg überrascht, als vielmehr von dem innovativen Spannungsaufbau.
Besonders faszinierend ist in der Leseprobe die Perspektive von Theo, dessen brüchige Wahrnehmung zwischen Realität, Erinnerung und Wahn changiert – das erzeugt nicht nur Spannung, sondern auch Empathie bei mir.

Der Einstieg ist kraftvoll und verstörend zugleich, vor allem durch die Parallelführung von Gegenwart und Vergangenheit, Realität und Medieninszenierung (Podcast). Die Charaktere, insbesondere Theo und Sophia, sind nuanciert gezeichnet und berühren durch ihre Zerrissenheit.

Ich erwarte eine vielschichtige Geschichte über Schuld, Wahrheit und familiäre Abgründe – weniger ein klassischer Thriller, sondern eher ein psychologisches Drama mit Krimielementen. Ich würde das Buch gerne weiterlesen, weil es komplexe Themen mit literarischem Anspruch behandelt und eine düstere, fesselnde Atmosphäre schafft.