Beklemmende Stimmung

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annas_books Avatar

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„Himmelerdenblau“ hat eine ganz eigene Stimmung: kalt, traurig und auf eine ungewöhnliche Weise auch warmherzig. Man fühlt sich beim Lesen als würde man durch Nebel gehen, da man immer nur ein Stück voraussehen kann. Mir persönlich hat das aber richtig gut gefallen.
In der Geschichte geht es hauptsächlich um Theo, dessen Demenz so realistisch beschrieben wird, dass man sowohl den Schmerz als auch die unfreiwillige Komik seiner Situation spürt. Romy Hausmann schafft es, ihn niemals als bloßes Objekt der Handlung zu nutzen. Er ist ein Mensch, der gegen das Vergessen und für die Wahrheit über seine Tochter kämpft.
Die Podcasterin Liv hat mir auch gut gefallen. Sie ist ehrgeizig, aber nicht überheblich, neugierig, aber nicht sensationsgeil. Ihre Zusammenarbeit mit Theo wirkt manchmal unbeholfen, aber immer authentisch.
Die Atmosphäre der Geschichte ist oft sehr beklemmend und es gibt einige Wendungen, mit denen ich überhaupt nicht gerechnet habe. Meiner Meinung nach ein sehr gelungener Thriller.