Ein intensiver, sorgfältig komponierter Thriller über Verlust, Erinnerung und die Grauzonen menschlicher Wahrnehmung.
Darum geht es:
Seit zwanzig Jahren fehlt von Julie Novak jede Spur. Ihr Verschwinden hat die Familie zerstört, doch ihr Vater Theo weigert sich, die Hoffnung aufzugeben. Er ist überzeugt, dass Julie noch lebt, auch wenn seine fortschreitende Demenz seine Erinnerungen immer stärker auslöscht. Als die junge True-Crime-Podcasterin Liv den alten Fall für eine neue Staffel aufgreifen will, sieht Theo darin seine letzte Chance, die Wahrheit zu finden. Gemeinsam beginnen sie zu recherchieren und stoßen auf Widersprüche, alte Verletzungen und ein Geflecht aus Schweigen und Schuld. Was geschah wirklich im Jahr 2003? Welche Rolle spielt Julies ehemaliger Freund Daniel, der ein Zimmer im Haus seiner Mutter wie ein Heiligtum verschlossen hält? Und was, wenn Julie gar nicht gerettet werden will?
Mein Leseeindruck:
Mit Himmelerdenblau legt Romy Hausmann erneut einen Thriller vor, der beweist, warum sie zu den prägnantesten Stimmen des deutschsprachigen Spannungsgenres gehört. Ihr unverwechselbarer Schreibstil - präzise, atmosphärisch dicht und emotional vielschichtig - hat mich sofort in den Bann gezogen. Schon nach den ersten Seiten war ich völlig in dieser eindringlichen Geschichte gefangen. Der Thriller entfaltet sich ruhig. Romy Hausmann setzt weniger auf rasante Wendungen als auf psychologische Tiefe und die feinen Risse in ihren Figuren. Besonders beeindruckend fand ich die Figur des Vaters Theo, der zwischen klarem Verstand und dem Nebel seiner Demenz schwankt. Nie ist sicher, ob seine Wahrnehmungen der Realität entsprechen oder bereits von seinem schwindenden Gedächtnis verzerrt werden. Ich habe beim Lesen mitgerätselt, gezweifelt und Theorien entwickelt, nur um mich immer wieder in die Irre führen zu lassen. So stark die Geschichte über weite Strecken ist, so sehr hat mich das Ende allerdings etwas enttäuscht. Nach all der psychologischen Intensität hätte ich mir von der Autorin ein kraftvolleres, überraschenderes Finale gewünscht. Mir war es zu unspektakulär.
Fazit:
4/5 Sterne! Trotzdem bleibt Himmelerdenblau für mich ein intensiver, sorgfältig komponierter Thriller über Verlust, Erinnerung und die Grauzonen menschlicher Wahrnehmung.
Seit zwanzig Jahren fehlt von Julie Novak jede Spur. Ihr Verschwinden hat die Familie zerstört, doch ihr Vater Theo weigert sich, die Hoffnung aufzugeben. Er ist überzeugt, dass Julie noch lebt, auch wenn seine fortschreitende Demenz seine Erinnerungen immer stärker auslöscht. Als die junge True-Crime-Podcasterin Liv den alten Fall für eine neue Staffel aufgreifen will, sieht Theo darin seine letzte Chance, die Wahrheit zu finden. Gemeinsam beginnen sie zu recherchieren und stoßen auf Widersprüche, alte Verletzungen und ein Geflecht aus Schweigen und Schuld. Was geschah wirklich im Jahr 2003? Welche Rolle spielt Julies ehemaliger Freund Daniel, der ein Zimmer im Haus seiner Mutter wie ein Heiligtum verschlossen hält? Und was, wenn Julie gar nicht gerettet werden will?
Mein Leseeindruck:
Mit Himmelerdenblau legt Romy Hausmann erneut einen Thriller vor, der beweist, warum sie zu den prägnantesten Stimmen des deutschsprachigen Spannungsgenres gehört. Ihr unverwechselbarer Schreibstil - präzise, atmosphärisch dicht und emotional vielschichtig - hat mich sofort in den Bann gezogen. Schon nach den ersten Seiten war ich völlig in dieser eindringlichen Geschichte gefangen. Der Thriller entfaltet sich ruhig. Romy Hausmann setzt weniger auf rasante Wendungen als auf psychologische Tiefe und die feinen Risse in ihren Figuren. Besonders beeindruckend fand ich die Figur des Vaters Theo, der zwischen klarem Verstand und dem Nebel seiner Demenz schwankt. Nie ist sicher, ob seine Wahrnehmungen der Realität entsprechen oder bereits von seinem schwindenden Gedächtnis verzerrt werden. Ich habe beim Lesen mitgerätselt, gezweifelt und Theorien entwickelt, nur um mich immer wieder in die Irre führen zu lassen. So stark die Geschichte über weite Strecken ist, so sehr hat mich das Ende allerdings etwas enttäuscht. Nach all der psychologischen Intensität hätte ich mir von der Autorin ein kraftvolleres, überraschenderes Finale gewünscht. Mir war es zu unspektakulär.
Fazit:
4/5 Sterne! Trotzdem bleibt Himmelerdenblau für mich ein intensiver, sorgfältig komponierter Thriller über Verlust, Erinnerung und die Grauzonen menschlicher Wahrnehmung.