Eine seit 20 Jahren andauernde Tragödie

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Julie verschwand in dieser Septembernacht in 2003 mit 16 Jahren spurlos. Es gibt nur einen Brief des Entführers, der eine lächerlich geringe Summe fordert. Doch wurde das Lösegeld nicht übergeben. Jetzt 20 Jahre später sucht Julies Vater immer noch nach seiner Tochter. Unterstützt wird er von Liv, die einen True Crime Podcast betreibt und Cold cases wieder hervorholt. Nur was soll jetzt noch Neues ans Licht kommen? Besonders an diesem Buch ist, dass es weitestgehend von Theo - Julies Papa erzählt wird. Theo, der an fortgeschrittener Demenz leidet und dessen Verstand sich ab und an ausknipst wie eine Lampe. Romy Hausmann ist es meiner Meinung nach, sehr gut gelungen Theo eine Stimme zu verleihen ohne ins kitschige oder mitleidsvolle abzugleiten. Hier muss die Autorin sehr lange Recherchearbeit geleistet haben. Aber Theo trägt das Buch aus meiner Sicht. Die anderen Personen wie die bereits erwähnte Liv (die selbst eine Vielzahl von Problemen mit sich trägt), die zweite Tochter von Theo - Sophia - die am Rande des Nervenzusammenbruchs balanciert und der Exfreund von Julie, der alsTäter herhalten musste und daran zerbrochen ist.
Nicht so schön fand ich den Schluss - hier wurde es für mich sehr unrealistisch. Und einige Handlungsstränge, die den Leser wahrscheinlich verwirren sollten, fand ich komplett überflüssig weil sie nichts zur Geschichte beigesteuert haben.
Ein lesenswertes Buch für das ich 4 Sterne vergebe.