Großartiges Highlight
Vor zwanzig Jahren verschwand die Jugendliche Julie aus ihrem Elternhaus. Trotz intensiver Bemühungen fand die Polizei damals keine Spur. Einziger Verdächtiger blieb ihr damaliger Ex-Freund. Noch heute glaubt ihr Vater Theo, mittlerweile an Demenz erkrankt, fest daran dass seine Tochter noch lebt. So lässt er sich auf Interviews mit einer jungen Podcasterin ein, die in Julies Fall endlich die Wahrheit ans Licht bringen will, solange noch nicht das komplette Vergessen über ihren Vater hereingebrochen ist. Schnell wird klar, dass seinerzeit einige Hinweise und Zeugen nicht berücksichtigt wurden. Könnte es wirklich noch Hoffnung geben?
Diesmal hab ich es endlich geschafft, den aktuellen Thriller von Romy Hausmann zu lesen. Ihre Bücher wurden mir schon öfter nachdrücklich empfohlen. Dass mich das Buch allerdings so mitreißen würde, dass ich es innerhalb eines Tages durchsuchten würde, hatte ich nicht erwartet. Eigentlich sollte man meinen, dass es in einem so alten Fall gar keine Hinweise mehr geben kann. Dennoch ist die Podcasterin Liv mit Feuereifer dabei, was mitunter auch an ihrer Vergangenheit und ihrem Partner liegt, der mich immer wieder aufgrund seiner Art wütend gemacht hat. Liv ist toll, in dem, was sie tut, hat einen Blick für Details und auch die menschliche Seite der Geschichte ist ihr wichtig. Doch sie steht unter Druck, kümmert sich um nahezu alles allein. Sie ist eine der Hauptpersonen und ich habe mit ihr gelitten und gehofft. Ihre Ermittlungen werden immer wieder wie eine Folge des Podcasts präsentiert.
Auf der anderen Seite ist da Julies Vater Theo, der sich nach seiner Tochter sehnt, sie wiederhaben möchte und daran glaubt, dass noch alles gut werden könnte. Doch es ist ein Wettlauf gegen die Zeit, denn seine Erinnerungen verblassen immer mehr, so dass er kaum noch ohne Julies Schwester und deren Mann zurecht kommt. So ist es ein großes Wagnis, sich auf die neugierigen Fragen von Liv einzulassen, denn oft ist Theo einfach verwirrt, bringt Dinge durcheinander, zieht los um dann zu vergessen, wohin er wollte. Und hier ist der Punkt, wo man Romy Hausmann nur zu ihrer grandiosen Erzählweise gratulieren kann. Wie sie diese immer weiter heranziehende Dunkelheit in Theos Kopf beschreibt und in den Plot einbaut ist wahnsinnig raffiniert. Spricht Theo anfangs relativ normal, spitzt sich seine Demenz immer weiter zu, was sich durch mehr und mehr Lücken in der Erinnerung und Begriffsverwechslungen im Vokabular beinahe greifen lässt. Es ist ein bisschen, als würde man mit ihm den Verstand verlieren. Dadurch stieg auch meine Empathie und Sympathie für diesen Mann und das Verständnis für diese Krankheit. Sein Ausgeliefertsein bricht einem das Herz. Dabei meinen es alle irgendwie gut. Livs Umgang mit Theo hat mich berührt, weil sie ihn für voll nimmt, obwohl er langsam verblasst.
Natürlich sind es auch die kleinen Schnipsel an Hinweisen, die neuen Zeugen und Erkenntnisse, die die Handlung vorantreiben. Es kommt so viel ans Licht, von dem die Familie von Julie und die Polizei keine Ahnung hatte. Ich wusste die ganze Zeit über nicht, was passiert war, war aber wegen der tollen Erzählweise fest davon überzeugt, das Ende der Geschichte zu erahnen, vielleicht sogar zu kennen. Am Ende war ich wie vor den Kopf gestoßen. Wie großartig war bitte dieser Plot? Als würde man vor eine Wand laufen. Auch wenn ich das Buch jetzt nicht als klassischen Thriller bezeichnen würde, war es für mich absolut spannend und fesselnd, hat mich gleichzeitig aber auch nachdenklich gemacht über den Umgang mit Menschen, über diejenigen, die ins Vergessen driften oder die, deren Biografien dunkle, schmerzhafte Stellen aufweisen, die wir von außen nicht sehen. Allein, die wirklich gute Verquickung der vielen verschiedenen Themen (Demenz, Podcasts, Schuld, Hoffnung etc.) machen diesen Spannungsroman absolut lesenswert. Für mich war er ein Highlight 2025
Diesmal hab ich es endlich geschafft, den aktuellen Thriller von Romy Hausmann zu lesen. Ihre Bücher wurden mir schon öfter nachdrücklich empfohlen. Dass mich das Buch allerdings so mitreißen würde, dass ich es innerhalb eines Tages durchsuchten würde, hatte ich nicht erwartet. Eigentlich sollte man meinen, dass es in einem so alten Fall gar keine Hinweise mehr geben kann. Dennoch ist die Podcasterin Liv mit Feuereifer dabei, was mitunter auch an ihrer Vergangenheit und ihrem Partner liegt, der mich immer wieder aufgrund seiner Art wütend gemacht hat. Liv ist toll, in dem, was sie tut, hat einen Blick für Details und auch die menschliche Seite der Geschichte ist ihr wichtig. Doch sie steht unter Druck, kümmert sich um nahezu alles allein. Sie ist eine der Hauptpersonen und ich habe mit ihr gelitten und gehofft. Ihre Ermittlungen werden immer wieder wie eine Folge des Podcasts präsentiert.
Auf der anderen Seite ist da Julies Vater Theo, der sich nach seiner Tochter sehnt, sie wiederhaben möchte und daran glaubt, dass noch alles gut werden könnte. Doch es ist ein Wettlauf gegen die Zeit, denn seine Erinnerungen verblassen immer mehr, so dass er kaum noch ohne Julies Schwester und deren Mann zurecht kommt. So ist es ein großes Wagnis, sich auf die neugierigen Fragen von Liv einzulassen, denn oft ist Theo einfach verwirrt, bringt Dinge durcheinander, zieht los um dann zu vergessen, wohin er wollte. Und hier ist der Punkt, wo man Romy Hausmann nur zu ihrer grandiosen Erzählweise gratulieren kann. Wie sie diese immer weiter heranziehende Dunkelheit in Theos Kopf beschreibt und in den Plot einbaut ist wahnsinnig raffiniert. Spricht Theo anfangs relativ normal, spitzt sich seine Demenz immer weiter zu, was sich durch mehr und mehr Lücken in der Erinnerung und Begriffsverwechslungen im Vokabular beinahe greifen lässt. Es ist ein bisschen, als würde man mit ihm den Verstand verlieren. Dadurch stieg auch meine Empathie und Sympathie für diesen Mann und das Verständnis für diese Krankheit. Sein Ausgeliefertsein bricht einem das Herz. Dabei meinen es alle irgendwie gut. Livs Umgang mit Theo hat mich berührt, weil sie ihn für voll nimmt, obwohl er langsam verblasst.
Natürlich sind es auch die kleinen Schnipsel an Hinweisen, die neuen Zeugen und Erkenntnisse, die die Handlung vorantreiben. Es kommt so viel ans Licht, von dem die Familie von Julie und die Polizei keine Ahnung hatte. Ich wusste die ganze Zeit über nicht, was passiert war, war aber wegen der tollen Erzählweise fest davon überzeugt, das Ende der Geschichte zu erahnen, vielleicht sogar zu kennen. Am Ende war ich wie vor den Kopf gestoßen. Wie großartig war bitte dieser Plot? Als würde man vor eine Wand laufen. Auch wenn ich das Buch jetzt nicht als klassischen Thriller bezeichnen würde, war es für mich absolut spannend und fesselnd, hat mich gleichzeitig aber auch nachdenklich gemacht über den Umgang mit Menschen, über diejenigen, die ins Vergessen driften oder die, deren Biografien dunkle, schmerzhafte Stellen aufweisen, die wir von außen nicht sehen. Allein, die wirklich gute Verquickung der vielen verschiedenen Themen (Demenz, Podcasts, Schuld, Hoffnung etc.) machen diesen Spannungsroman absolut lesenswert. Für mich war er ein Highlight 2025