Spannend und vielschichtig

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westeraccum Avatar

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Vor zwanzig Jahren verschwand die 16jährige Julie spurlos aus ihrem Elternhaus, es gab nie eine Spur von ihr. Nun machen sich die beiden Blogger Phil und Liv auf die Suche nach neuen Spuren und wollen dabei auch Julies Vater befragen. Doch der ist auf dem Weg ins Vergessen, seine Demenz schreitet voran. Aber immer ist da noch ein Funken Hoffnung für Julies Vater Theo und ihre Schwester Sophie Julie doch noch zu finden.

Das Buch ist keine einfache Kost, es ist vielschichtig und man wird auf zahlreiche Irrwege geführt. Beim Lesen ist volle Konzentration gefordert, denn die Zeiten und Personen wechseln häufig und dazu ist es nicht einfach Theos verwirrten Gedankengängen zu folgen. Doch trotz allem ist Theo der Charakter, der mich in dem Buch besonders fasziniert hat. Von einem Satz auf den anderen wechseln Klarheit und Verwirrung und man kann sich gut in diesen alten Mann hineinfühlen, der mit seiner ganzen Hoffnung und mit seiner Verzweiflung das Buch trägt.

Hausmann geht mit den Bloggern nicht zimperlich um. Ihre Sucht nach Neuigkeiten, um mehr Reichweite zu bekommen und dafür auch nicht ganz legale Wege zu gehen, wird kritisch begleitet.

Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, auch wenn es ein paar Längen hat und manchmal etwas zu sehr auf Effekt geschrieben ist.