stellenweise etwas langatmig
Der neue Thriller von Romy Hausmann hat mich etwas zwiegespalten zurück gelassen. Einersteits ist er richtig gut gemacht und wartet mit einem überraschenden Ende auf, andererseits ist er mir an vielen Stellen zu langatmig gewesen um als nervenaufreibender Thriller zu gelten. Da ich bereits die anderen Thriller der Autorin gelesen habe, waren meine Erwartungen aber auch hoch. Der Schreibstil ist gewohnt gut, gerade die Kapitel aus Theos dementer Sicht sind sehr berührend und ich finde es sehr mutig, dieses Thema auf diese Art anzugehen. Allerdings waren gerade diese Kapitel auch unheimlich schwer zu lesen für mich, seine Wortverwechslungen und v.a. seine Gedankensprünge haben es mir oft schwer gemacht Theo zu folgen und den Inhalt zu erfassen. In dem Thriller "Liebes Kind" ist mir das bei der kindlichen Erzählperspektive deutlich einfacher gefallen. Durch die vielen Nebenhandlungen und Erzählstränge sind mir die Figuren leider etwas fremd geblieben und einzig Liv fand ich sympathisch. Leider fand ich das Buch gerade im Mittelteil sehr lang und ordne es daher eher als spanenden Roman ein. Im letzten Drittel überzeugt die Autorin mich dann wieder, gekonnt hat sie mit dem Leser gespielt, mich in eine Richtung blicken lassen und die Handlung dabei in eine ganz Andere laufen lassen. Das Ende hat mich in weiten Teilen überrascht und der Twist ist gut gelungen. Sie greift auch das Thema True Crime sehr realistisch auf und hat zumindest meine Sichtweise auf diese Podcast verändert. Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen reicht für mich allerdings nicht ganz an ihre vorherigen Thriller ran.