Wenn die Vergangenheit niemals ruht
In diesem neuen Thriller von Romy Hausmanns steht das mysteriöse Verschwinden von Julie Novak im Mittelpunkt. Seit zwanzig Jahren fehlt von ihr jede Spur. Ein Verlust, der ihre Familie zerrüttet hat. Nur ihr Vater Theo gibt die Suche nach ihr nie auf. Als sich der Jahrestag von Julies Verschwinden erneut jährt und Theos Demenz bereits fortschreitet, tritt die Podcasterin Liv auf den Plan. Sie behauptet, neue Hinweise zu haben. Gemeinsam begeben sich beide auf eine dunkle Spurensuche, die nicht nur in die Vergangenheit, sondern tief in menschliche Abgründe führt. Was hat es mit Julies Ex-Freund Daniel auf sich, der das Zimmer seiner toten Mutter versiegelt hält? Und welche Wahrheit ist so grausam, dass sie zwei Jahrzehnte lang im Dunkeln bleiben musste?
Als langjährige Leserin von Romy Hausmann war ich gespannt, ob sie erneut ihren unverwechselbaren Stil und ihre psychologisch dichte Erzählweise auf den Punkt bringen würde. "Himmelerdenblau" reiht sich nahtlos in ihre bisherigen Bücher ein. Hausmanns Sprache ist präzise, atmosphärisch und gleichzeitig emotional tiefgründig. Ihre Fähigkeit, zwischen verschiedenen Perspektiven zu wechseln, hat mich auch hier wieder begeistert und trägt entscheidend zur komplexen, fast hypnotischen Stimmung des Romans bei.
Himmelerdenblau fühlt sich über weite Strecken weniger wie ein klassischer Thriller an, sondern eher wie ein intensives Familiendrama mit kriminellen Elementen. Der Fokus liegt stark auf den Figuren, ihren inneren Konflikten und psychologischen Abgründen. Besonders die Darstellung von Theos Demenz und der zermürbenden Ungewissheit über das Schicksal seiner Tochter hat mich emotional stark berührt.
Allerdings hätte die erste Hälfte des Buches für meinen Geschmack etwas mehr Tempo vertragen können. Der Spannungsbogen baut sich hier sehr langsam auf, was zwar atmosphärisch dicht ist, jedoch Geduld verlangt. Doch ab der Mitte nahm mich die Geschichte dann vollkommen gefangen. Die Dynamik erhöhte sich spürbar, und ich konnte das Buch kaum noch aus der Hand legen. Die zweite Hälfte habe ich in einem Rutsch gelesen.
Besonders gelungen fand ich die psychologische Tiefe der Figuren. Hausmann gelingt es wie kaum einer anderen Autorin, die inneren Brüche und verborgenen Seiten ihrer Charaktere glaubhaft und gleichzeitig erschütternd darzustellen. Gerade dieser Aspekt hat für mich die stärkste Sogwirkung entfaltet.
Hinzu kommen mehrere unvorhergesehene Wendungen, die mich überrascht und beeindruckt haben.
Nicht alle Rätsel wurden am Ende vollständig aufgeklärt. Einige Fragen blieben offen, was manche Leserinnen vielleicht zum Nachdenken anregt, für mich persönlich jedoch ein wenig unbefriedigend war. Ich bevorzuge abgeschlossene Handlungsstränge und eine klare Auflösung.
Himmelerdenblau ist ein psychologisch dichter, atmosphärisch starker Roman, der weit über die Grenzen des klassischen Thrillers hinausgeht. Er erzählt von Verlust, Erinnerung und der dunklen Seite menschlicher Beziehungen mit genau der literarischen Finesse, die ich von Romy Hausmann gewohnt bin. Wer psychologische Spannung mit Tiefgang sucht, wird hier fündig.
Als langjährige Leserin von Romy Hausmann war ich gespannt, ob sie erneut ihren unverwechselbaren Stil und ihre psychologisch dichte Erzählweise auf den Punkt bringen würde. "Himmelerdenblau" reiht sich nahtlos in ihre bisherigen Bücher ein. Hausmanns Sprache ist präzise, atmosphärisch und gleichzeitig emotional tiefgründig. Ihre Fähigkeit, zwischen verschiedenen Perspektiven zu wechseln, hat mich auch hier wieder begeistert und trägt entscheidend zur komplexen, fast hypnotischen Stimmung des Romans bei.
Himmelerdenblau fühlt sich über weite Strecken weniger wie ein klassischer Thriller an, sondern eher wie ein intensives Familiendrama mit kriminellen Elementen. Der Fokus liegt stark auf den Figuren, ihren inneren Konflikten und psychologischen Abgründen. Besonders die Darstellung von Theos Demenz und der zermürbenden Ungewissheit über das Schicksal seiner Tochter hat mich emotional stark berührt.
Allerdings hätte die erste Hälfte des Buches für meinen Geschmack etwas mehr Tempo vertragen können. Der Spannungsbogen baut sich hier sehr langsam auf, was zwar atmosphärisch dicht ist, jedoch Geduld verlangt. Doch ab der Mitte nahm mich die Geschichte dann vollkommen gefangen. Die Dynamik erhöhte sich spürbar, und ich konnte das Buch kaum noch aus der Hand legen. Die zweite Hälfte habe ich in einem Rutsch gelesen.
Besonders gelungen fand ich die psychologische Tiefe der Figuren. Hausmann gelingt es wie kaum einer anderen Autorin, die inneren Brüche und verborgenen Seiten ihrer Charaktere glaubhaft und gleichzeitig erschütternd darzustellen. Gerade dieser Aspekt hat für mich die stärkste Sogwirkung entfaltet.
Hinzu kommen mehrere unvorhergesehene Wendungen, die mich überrascht und beeindruckt haben.
Nicht alle Rätsel wurden am Ende vollständig aufgeklärt. Einige Fragen blieben offen, was manche Leserinnen vielleicht zum Nachdenken anregt, für mich persönlich jedoch ein wenig unbefriedigend war. Ich bevorzuge abgeschlossene Handlungsstränge und eine klare Auflösung.
Himmelerdenblau ist ein psychologisch dichter, atmosphärisch starker Roman, der weit über die Grenzen des klassischen Thrillers hinausgeht. Er erzählt von Verlust, Erinnerung und der dunklen Seite menschlicher Beziehungen mit genau der literarischen Finesse, die ich von Romy Hausmann gewohnt bin. Wer psychologische Spannung mit Tiefgang sucht, wird hier fündig.