Die vierte Dimension

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Der sehr angesehene Physiker Harold Tunmore wird auf etwas nebulöse Art und Weise zu einer außergewöhnlichen Expedition überredet. Eine Gruppe von Wissenschaftlern sind bereits an dem Projekt gescheitert und nun soll Tunmaore mit weiteren Wissenschaftlern einen zweiten Versuch wagen. Was Harold überzeugt, ist die Tatsache, dass eine der beiden Überlebenden der ersten Tour seine Ex-Frau Naoko ist, die er vor Jahren verlassen hat. Sie soll die zweite Expedition mit ihren gemachten Erfahrungen begleiten, eine Chance sie wiederzusehen, der er nicht wiederstehen kann. Vor Ort wird Harold mit der Mission überrascht, einen Berg zu besteigen, der die Höhe des Mount Everest deutlich übersteigt. Laut Satellitenbilder gibt es den Berg erst seit Monaten und er birgt viele Rätsel, die nicht nur das Leben der Teilnehmer bedroht, sondern auch viele wissenschaftliche Erkenntnisse relativiert...

Der britische Autor Nicholas Binge hat mit "Himmelfahrt" einen mehr als außergewöhnlichen Thriller veröffentlicht. Gerade die auf dem Cover vermerkte Empfehlung Stephen Kings hat meine Aufmerksamkeit geweckt, so dass ich mit einer großen Erwartungshaltung in das Werk gestartet bin. Nicholas Binge erzählt die Geschichte in einem sehr zugänglichen und gut zu lesenden Schreibstil. Die Erlebnisse werden in Form von Briefen des Hauptprotagonisten Harold Tunmore an seine Nichte Hattie verfasst und lassen diese damit aus meiner Sicht realistischer wirken. Der Spannungsbogen wird mit dem rätselhaften Scheitern der ersten Expedition gut aufgebaut und über die unerklärlichen und mystisch wirkenden Geschehnisse auf einem hohen Niveau gehalten. Der Autor lässt uns so in einer vierte Dimension eintauchen, in der Zeiten und Naturgesetze keine Rolle mehr spielen und die betreffenden Personen an sich selbst zweifeln.

Insgesamt ist "Himmelfahrt" ein für mich sehr kreativer und hervorragend erzählter Thriller, dessen Verlauf völlig unvorhersehbar ist und mich so über die gesamte Länge in den Bann ziehen konnte. Ein wirklich außergewöhnliches Leseerlebnis, auf dass man sich sicherlich auch einlassen muss, empfehle ich sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.