Naja

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Dieses Buch wird als Fünf-Sterne-Horror und Thriller beworben. Das trifft es eigentlich nicht. Vielmehr ist es eine Mischung aus einer (ein bisschen rührseligen) Familiengeschichte und einem Fantasy-Roman. Der Autor hätte sich besser für ein Genre entscheiden sollen und diesen Ansatz konsequent verfolgen. So bleibt das Ganze unentschieden, nicht Fisch, nicht Fleisch. Die Familiengeschichte ist eher chronologisch daher erzählt, die Figuren bleiben trotz der Tragik oberflächlich und ohne Tiefgang. Der Horror-Teil kommt nie so recht in Fahrt, weil er ständig durch das familiäre Drama unterbrochen wird. Kaum ist ein Spannungsbogen aufgebaut, fällt er auch schon wieder in sich zusammen, weil der Protagonist seine moralisches und sonstiges Versagen in der Familie bejammert. (Fast so schlimm wie bei Dostojewski.) Der Thriller-Teil basiert eigentlich auf einer guten Idee, die einiges an Potential geboten hätte. Leider macht der Autor auch hier zu wenig daraus. Die Wesen, die er beschreibt, wirken eher lächerlich und hätten auch von Captain Kirk und Mr. Spock bekämpft werden können. Die Akteure wirken auch hier oberflächlich und nicht immer authentisch. Das Beste an dem Buch ist der Schluss. Viele Autoren kriegen hier die Kurve nicht, aber das macht der Autor sehr gut. Hier gibt er dem Leser sogar noch Anlass zum Grübeln. Trotzdem alles in allem eher enttäuschend.