Unerwartet anders

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lese-dori Avatar

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Nach der Leseprobe hatte ich einen hohen Anspruch an das Buch. Erwartet habe ich eine Jagd durch die Vergangenheit auf dem wandelnden Weg nach einen verschollenen Bruder, der unglaubliches erlebt hat. Doch es kam dann alles ganz anders. Das Buch ist sehr gut geschrieben und man findet leicht in das Buch und die Figuren hinein. Jedoch musste ich beim Lesen ständig und stark an „Die Reise zum Mittelpunkt der Erde“ von Jules Verne denken, jedoch in umgekehrter Folge. „Himmelfahrt“ ging nicht in die Erde, sondern auf einen sehr hohen Berg hinauf. In Form von Briefen erzählt die Hauptfigur von seinen Abenteuern auf einer wissenschaftlichen unmöglichen Reise auf einen neu entstandenen und niemals entdeckten Berg, die lebensverändernd ist. Es werden nicht nur wissenschaftliche Erkenntnisse getätigt, sondern auch philosophische Fragen erörtert, nach dem Sinn des Lebens und nach Gottes Sehnsucht gesucht. Der Reihe nach werden Morde im Stil von amerikanischen Hollywood-Filme getätigt und unwägbare Monster erschaffen. Einen Thriller würde ich das Buch nicht nennen und auf Grund der parallelen zum Buch von Verne leider auch nicht neuartig und neu gedacht. Ein Liebesdrama darf natürlich in keinem Buch fehlen und hier werden wir nicht enttäuscht. Jedoch wirkt das ganze sehr erzwungen und bizarr. Spannung soll aufgebaut werden, in dem die Gefühlswelt immer nur kurz angerissen wird und dann aber ein Ereignis zum weiterschreiben das Thema überlagert. Die Briefform empfand ich als sehr gute Idee, die jedoch nicht überzeugend durchgesetzt wurde. Ich habe mich jedes Mal hinterfragt, ob irgendwer auf der Welt so einen Brief und/oder Tagebucheintrag schreiben würde, wie es hier der Fall war. Sind die Briefe doch sehr prosaisch geschrieben. Einzig die Anrede mit „Liebe Hattie…“ war jedes Mal der Indikator, dass es sich um einen Brief handelt und die Anmerkung von dem Herausgeber.
Das Buch kann man auf jedenfall sehr gut lesen und es ist ein gewisse Spannung vorhanden. Ebenso viele gute Ideen. Wer das Buch „Die Reise zum Mittelpunkt der Erde“ nicht kennt, wird sich vielleicht nicht ganz so stören. Es ist ein gutes und solides Buch, dass schöne Lesestunden verspricht.