Gefährlicher Tausch

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matheelfe Avatar

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Daniel erhält einen Brief von seinem Bruder. Die beiden Zwillingsbrüder hatten sich lange nicht gesehen. Max bittet seinen Bruder, ihn in der Schweiz zu besuchen. Er werde ihm die Reise bezahlen.

Daniel, der zur Zeit nur einen Job als Aushilfslehrer hat, willigt ein. Er trifft seinen Bruder in einer Klinik. Der Ort heißt Himmelstal. Da er weiß, dass Max manisch-depressiv ist, glaubt er ihm, dass es eine Rehaklinik sei. Er ist überrascht von dem Luxus, der den Patienten gewährt wird. Nach zwei Tagen äußert Max die bitte, Daniel möge mit ihm den Platz tauschen. Er müsse dringend Geld besorgen, um sich den Aufenthalt weiter leisten zu können und werde nach vier Tagen zurückkehren. Max hat alles vorbereitet. Doch Daniel ist unentschlossen. Erst einmal rasiert er sich den Bart und lässt sich das Haupthaar kürzen. Als er am Morgen erwacht, ist sein Bruder mit Daniels Sachen verschwunden.  Daniel spielt vier Tage Max, dann teilt er mit, dass er Daniel sei. Doch keiner glaubt ihm.

Das Buch ließ sich flott lesen. Es war über weite Strecken spannend. Als Leser konnte ich Daniels Dilemma nachvollziehen. Mit den zunehmenden Erkenntnissen über die Klinik aber wunderte mich das Verhalten der Ärzte. Was anfangs wie eine Luxusklinik aussah, entpuppte sich als ein raffiniertes Gefängnis für psychisch Kranke.  Sie hatten aber erstaunlich viele Freiheiten. Die Kranken mit ihren Fähigkeiten und Gewohnheiten in das Gelände zu integrieren, war eine ungewöhnliche Idee. Nur die sogenannte Zone 2 und ihre Folgen für die Patienten fand ich nicht nur ungewöhnlich, sondern brutal. Ihre Errichtung war in meinen Augen nur auf Grund der völligen Abgeschlossenheit des Gebietes möglich.

Einige der Protagonisten blieben mir zu flach. Das trifft insbesondere auf die meisten Ärzte zu. Max und Daniel dagegen wurden gut beschrieben. Die Einblicke in ihre Kindheit bereicherten das Geschehen.

Gut fand ich die Beschreibung der Örtlichkeit und ihrer Vergangenheit. Insgesamt war die Handlung logisch aufgebaut und über weite Strecken nachvollziehbar.

Die Dialoge waren gut aufgebaut. Die Distanz zwischen Ärzten und Patienten wurde deutlich.

Erschreckend fand ich die letzten Gespräche zwischen Daniel und Dr. Fischer. Das völlig überraschende Ende zeugt von der Skrupellosigkeit und der Menschenverachtung des Arztes und seiner Helfer.

Nach dem Lesen des Buches fand ich das Cover passend. Es symbolisiert ein finsteres Tal in der Schönheit der Landschaft. ![](file:///C:/Users/Elfie/AppData/Local/Temp/msohtmlclip1/01/clip_image001.gif)