Zwillinge in Himmelstal

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girasole Avatar

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Max befindet sich in einem exklusiven Sanatorium in der Schweiz, in dem vor allem Patienten mit Burn-Out-Syndrom behandelt werden. Sein Zwillingsbruder Daniel besucht ihn dort. Nach einem Tag gemeinsamen Aufenthalts schlägt Max einen Rollentausch vor. Bevor Daniel es sich richtig überlegen kann, ist Max bereits abgereist und der Albtraum für Daniel beginnt, denn keiner der Ärzte oder der anderen Patienten glaubt ihm und an eine Abreise oder Flucht ist nicht zu denken.

Die Idee zu diesem Buch fand ich ausgesprochen gut und die erste Hälfte liest sich auch spannend und der Leser rätselt mit Daniel, was in dieser Klinik bzw. in dem Tal eigentlich vor sich geht.

Ungefähr ab der Mitte des Buches lässt die Spannung drastisch nach und die Handlung plätschert vor sich hin. Die Autorin beschreibt zwar die einzelnen Protagonisten mit einigen Worten, gibt ihnen aber keine Tiefe. Es gibt nur die GUTEN und die BÖSEN. Für mich waren die Personen sehr distanziert und ich konnte nur anfangs mit Daniel mitfühlen, irgendwann ging auch das nicht mehr. Das Finale war für mich sehr konstruiert.

Die Grundidee des Buches war sehr gut und der Schreibstil flüssig. Vorstellen möchte man sich ein derartiges Sanatorium in der Realität nicht. Die Umsetzung und Ausgestaltung der Story fand ich dann eher durchschnittlich. Als Psychothriller und Pageturner, bei dem einen der Atem stockt, würde ich es nicht bezeichnen.