Wenn der Wind weht...

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botte05 Avatar

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8 Jahre sind vergangen. Dienstag, 10. August, Vianne Rocher lebt inzwischen in Paris auf einem Hausboot mit Roux, ihrem Mann, der als Maurer und Zimmermann arbeitet und den Töchtern, Anouk, 15 Jahre, und Rosette, 8 Jahre. Jetzt in der Sommerhitze ist die Seine ein stinkender Fluss und Paris eine staubige Stadt. Außer Trüffeln lassen sich unter diesen Bedingungen auf dem kleinen Boot keine leckeren Pralinen herstellen.

Der Wind weht und in Vianne wächst eine Unruhe. Da erreicht sie ein Brief von Luc Clairmont mit einem Brief seiner der verstorbenen Großmutter Armande. Armande bittet Vianne nach Lansquenet zurückzukehren, die Pfirsiche zu ernten und den Menschen dort zu helfen. Vianne wollte nie wieder zurückkehren, aber sie kann ihrer guten Freundin – acht Jahre nach deren Tod – diesen letzten Wunsch nicht abschlagen. So begibt sie sich mit ihren beiden Töchtern auf die Reise.

Die Handlung wechselt zum Priester Reynaud nach Lansquenet. Er denkt an Vianne, auf die er „große Stücke hält“ – trotz aller Streitpunkte. Das würde zu ihr passen, am Vortag des Krieges zurück zu kehren. Und vielleicht stünde sie ja dieses Mal auf seiner Seite…

Ich muss gestehen, dass ich das Buch „Chocolat“ nicht gelesen habe. Aber diese Leseprobe lässt vor meinem geistigen Auge Juliette Binoche und Johnny Depp Gestalt annehmen, wie sie mich im Film verzaubert haben. Sofort ist mir die Handlung gegenwärtig und Joanne Harris nimmt mich an die Hand und versteht es, mich sofort wieder zu verzaubern. Ich kann die Unruhe in Vianne spüren, die immer auftritt, wenn der Wind weht und es sie „nach irgendwo“ zieht – in diesem Fall zurück an den Ort, den sie nie wieder aufsuchen wollte, wo ihr und ihrem Mann so viel Unrecht zu Teil wurde.

Schade, dass die LP schon vorbei ist. Ich möchte doch so gerne wissen, warum das Dorf Vianne’s Hilfe so dringend bedarf. Dieses Buch muss einfach nur toll sein! Unbedingt Lesenswert!