Lebenslinie(n)
Eine autofiktionale Geschichte, in der die Autorin Eindrücke ihres eigenen Lebens einfließen lässt, um die Lebenslinie von Lai zu zeichnen und dem Leser einen Eindruck zu vermitteln, wie die Lebenswirklichkeit in China in den 70er und 80er Jahren war. Dabei wählt sie einen sehr ruhigen Schreibstil, der auf Details achtet und seine Protagonisten ernst nimmt. So breitet sich auf knapp 600 Seiten das Leben von Lai vor dem Leser aus, beginnend mit ihrer Kindheit und dem Leben in der Familie und der Umgebung ihrer Wohnung. Dabei erzählt die Autorin sehr realistisch, und für Europäer sicherlich oft etwas merkwürdig, von kleinen und großen Alltagsdingen und den Gedanken und Gefühlen der Protagonistin. Immer wieder werden historische Hintergründe eingeflochten, wenn sie zur Handlung passend sind. Am bekanntesten sind sicherlich die Proteste auf dem Tian’anmen Platz und deren blutige Niederschlagung. Hier gelingt der Autorin eine für mich sehr beeindruckende Beschreibung der Ereignisse.
Ein stilles und sehr kraftvolles Buch, welches den Leser zum Zeitnehmen einlädt.
Ein stilles und sehr kraftvolles Buch, welches den Leser zum Zeitnehmen einlädt.