Sehnsucht nach Freiheit
Mein Interesse an diesem Roman war groß, da ich zur Generation der Autorin gehöre und zur selben Zeit studiert habe wie sie. An die Fernsehbilder jener brutalen Niederschlagung der Studentenproteste auf dem Platz des Himmlischen Friedens erinnere ich mich gut und auch an meine Fassungslosigkeit, dass die Führung des chinesischen Systems die eigene Jugend nicht nur drangsalierte, sondern vor den Augen der Welt mit Panzern und Soldaten bekämpfen ließ. Das Tian’anmen-Massaker hat mich damals erschüttert.
Lais Geschichte beginnt langsam, bietet Einblicke in ihre Kindheit und den Alltag mit ihrer Familie sowie der Nachbarschaft in einem hellhörigen Wohnblock in Peking. Ich mochte es, wie viel Zeit Lai sich lässt, ihre Geschichte zu erzählen und wie intensiv sie sich einzelnen Familienmitgliedern widmet, vor allem ihrer starken, rebellischen Großmutter. Denn dadurch konnte ich vieles verstehen und nachvollziehen, wie tief nicht nur eine Kultur die Menschen prägt, sondern speziell ein kontrollierendes, Gewalt ausübendes System alle einschüchtert. Lai nimmt schon als Kind die Folgen an ihrem Vater wahr und gerät dann selbst in die Fänge der Polizei, was ihr weiteres Leben und ihre Persönlichkeit entsprechend stark beeinflusst.
Teilweise las sich der Roman wie eine Coming of Age-Geschichte, denn auch wenn Lai ein stiller, sehr zurückgezogener Charakter ist, geht es in ihrer Jugendzeit natürlich um Themen wie Freundschaft, erste Liebe, Schule und berufliche Zukunftspläne. Da Lai im damaligen Peking aufwächst, fand ich das alles sehr interessant zu lesen. Besonders gut gefiel mir der alte Buchhändler, der Lai über Jahre hinweg heimlich mit Lesestoff versorgt.
Lais Studium und ihre Teilnahme an den Studentenprotesten mit dem bekannten Ausgang bilden dann den letzten Teil des Romans. Ich fand es spannend, mehr Details zu erfahren, was den Protest eigentlich ausgelöst hat, wie sich das Ganze auf dem Campus entwickelte und welche Unterstützung die Studenten im Verlauf der großen Demonstrationen noch von anderen Bevölkerungsteilen bekamen.
Für mich ist dieser Roman ein wichtiges Zeitzeugnis und eine Erinnerung an die Menschen, die damals für ihre Überzeugungen aufgestanden sind und für ihre Sehnsucht nach Freiheit sterben mussten. Sie hätten ein Leben verdient gehabt. Dank Büchern wie diesem geraten sie wenigstens nicht in Vergessenheit.
Lais Geschichte beginnt langsam, bietet Einblicke in ihre Kindheit und den Alltag mit ihrer Familie sowie der Nachbarschaft in einem hellhörigen Wohnblock in Peking. Ich mochte es, wie viel Zeit Lai sich lässt, ihre Geschichte zu erzählen und wie intensiv sie sich einzelnen Familienmitgliedern widmet, vor allem ihrer starken, rebellischen Großmutter. Denn dadurch konnte ich vieles verstehen und nachvollziehen, wie tief nicht nur eine Kultur die Menschen prägt, sondern speziell ein kontrollierendes, Gewalt ausübendes System alle einschüchtert. Lai nimmt schon als Kind die Folgen an ihrem Vater wahr und gerät dann selbst in die Fänge der Polizei, was ihr weiteres Leben und ihre Persönlichkeit entsprechend stark beeinflusst.
Teilweise las sich der Roman wie eine Coming of Age-Geschichte, denn auch wenn Lai ein stiller, sehr zurückgezogener Charakter ist, geht es in ihrer Jugendzeit natürlich um Themen wie Freundschaft, erste Liebe, Schule und berufliche Zukunftspläne. Da Lai im damaligen Peking aufwächst, fand ich das alles sehr interessant zu lesen. Besonders gut gefiel mir der alte Buchhändler, der Lai über Jahre hinweg heimlich mit Lesestoff versorgt.
Lais Studium und ihre Teilnahme an den Studentenprotesten mit dem bekannten Ausgang bilden dann den letzten Teil des Romans. Ich fand es spannend, mehr Details zu erfahren, was den Protest eigentlich ausgelöst hat, wie sich das Ganze auf dem Campus entwickelte und welche Unterstützung die Studenten im Verlauf der großen Demonstrationen noch von anderen Bevölkerungsteilen bekamen.
Für mich ist dieser Roman ein wichtiges Zeitzeugnis und eine Erinnerung an die Menschen, die damals für ihre Überzeugungen aufgestanden sind und für ihre Sehnsucht nach Freiheit sterben mussten. Sie hätten ein Leben verdient gehabt. Dank Büchern wie diesem geraten sie wenigstens nicht in Vergessenheit.