Spannende Reise mit einem Zeitgenossen

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Woodstock, Flower Power, Peace, Gelassenheit, berauschende Musikfestivals, Freiheit und freie Liebe – all das verbindet man automatisch mit der Hippie-Zeit. Paulo Coelho, einst selbst Hippie, nimmt uns mit auf eine persönliche Reise unter den Freigeistern seiner Generation. Mir gefällt der Aufbau der LP, der zunächst in Form eines kleinen Einstiegs ein paar Hintergrundinformationen vermittelt. So erfahren wir, wie sich Nachrichten unter den Hippies verbreitet habe, fern von konservativen Kreisen und dem Mainstream, durch die „unsichtbare Zeitung“, wie die sog. „Hippie-Trails“ entstanden, über Vorurteile gegenüber den jungen Menschen und damit verbundene Reiseschwierigkeiten und die Stärke und Dominanz der Hippie-Frauen.
Mit Beendigung dieses kleinen Einblicks beginnt die Geschichte mit Karla, die ihren Job kündigte und nun auf dem Dam in Amsterdam auf eine männliche Reisebegleitung nach Nepal im legendären „Magic Bus“ wartet. Etwa zeitgleich steht Paulo kurz vor der niederländischen Grenze, der in einem Rückblick von einer bereits gemachten Erfahrung auf einem Hippie-Trail berichtet, welcher sich als Albtraum herausstellen sollte. Ich bin gespannt, was sich dort zugetragen hat.

Der Schreibstil ist leicht und angenehm und lässt neben den Schilderungen ausreichend Platz, um die Erzählung mit eigener Vorstellungskraft zu vervollständigen.
Das Cover ist typisch bunt und fröhlich, wie man es von den 70ern erwartet. Es wirkt so anziehend, dass ich gerne mehr über diese Zeit erfahren möchte, mehr als nur das von den Medien vermittelte „oberflächliche“ Wissen. Was käme da mehr gelegen als ein direkter Zeitgenosse, der nun Außenstehenden die Chance bietet, sich in eine andere Zeit, eine andere Generation und in eine andere Art, das Leben zu verstehen, versetzen lassen zu können.