Ein Neujahrstag an der Schanze...

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
meiflower Avatar

Von

 

Dieser Krimi ist anders.

Schon das Cover zeigt es: ein Krimi, das auf dem Cover eine Kuh zeigt, die aus einem "typisch" bayerischen Fenster mit bunten Fensterläden und üppig blühenden Geranien schaut?

Sind die Kühe eine Parodie auf Menschen, die oft wie Herdentiere handeln? Weist dies bereits auf Teile des Inhalts hin?

Und tatsächlich: das erste Kapitel beginnt mit einem Bekennerschreiben. Der hekömmliche Handlungsablauf wird kurzerhand umgekehrt. Die angekündigte Tat steht am Beginn.

Als nächstes beschreibt der Autor einen perfekten Tag, der Neujahrstag - etwas Neues - das Jahr - beginnt mit traumhaftem Wetter, einer ebensolchen Kulisse, einem Sportevent in dieser Umgebung, bei dem die Stimmung und auch die eines Skispringers ganz oben zu sein scheint. Dieser Springer ist als Däne ein Exot im Skispungzirkus - und verünglückt.

Das darauf folgende Chaos, ausgelöst durch die Sensationsgier der anwesenden Menschenmasse, nimmt ein Unbekannter zum Anlass, einen Investor aus Dubai zu bedrohen.

Die Leseprobe liest sich schnell, ohne nennenswerte "Haken".

Vielfach überspitzt der Autor Szenen, fast schon satirisch. Er trommelt viele lokale Prominente in seinem Krimi zusammen - Franz Beckenbauer, Marianne & Michael - um nur drei zu nennen, malt (mit) Klischees, dass es eine Freude ist.

Hin und wieder entdeckt man denn auch leicht ironische Untertöne - "... internationale Größen wie der hessische Innenminister..." - all das lässt, zusammen mit einer leicht "schnoddrigen" Sprache, ein Gefühl entstehen, als sei man als Leser ganz nah dran am Geschehen.

Mehr lässt sich aus der Leseprobe derzeit nicht entnehmen, daher bin ich gespannt darauf, wie das Buch weitergeht, ab wann Kommissar Jennerwein ins Geschehen eingreift und in welchem Fall er ermitteln wird. In dem des gestürtzen Skispringers oder doch in dem des misteriösen "Attentates"?