Mehr Spass als Krimi?

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
xirxe Avatar

Von

Hm, so richtig weiss ich nach der Leseprobe nicht, ob das nun ein richtiger Krimi wird oder eher ein schräger, skurriler Roman mit einem Kommissar als Hauptdarsteller (der aber bis Seite 31 noch nicht in Erscheinung getreten ist). Vermutlich möchte der Autor beides, aber es wird (zumindest bis jetzt) nur Durchschnitt.

Ein Unbekannter kündigt Verbrechen an, vermutlich danach (wenn der Roman chronologisch aufgebaut ist) verunglückt ein Skispringer beim Neujahrsspringen schwer. Ein Unfall? Ein Attentat? Fast zeitgleich wird der Leibwächter Jusuf Zeuge, wie ein fremder Gast in der dortigen VIP-Lounge mit einer Waffe auf seinen Chef anlegt. Jusuf zieht seine Pistole, schießt - und verfehlt sein Ziel, da er anderweitig abgelenkt wurde. Der Fremde ist spurlos verschwunden, sein Chef lebt und fast scheint es, als sei alles ein Hirngespinst gewesen.

Der Autor beschreibt detailliert und mit spitzer Feder, was sich inbesondere an der Darstellung der sogenannten High Society erkennen lässt. Das Ganze liest sich durchaus amüsant, doch mir persönlich ist die Vorliebe des Herrn Maurer für bildhafte Vergleiche  und Beschreibungen etwas zu viel. In nur acht Zeilen gleich zu Beginn des zweiten Kapitels wird glitzernd und dampfend gebuhlt, es wird gepflügt, gepoltert und gepilgert. Auf der zweiten Seite geht es in ähnlicher Dichte weiter: Monstrum, schlafendes Nashorn, Preziosen, Haifischflosse, Bergfex, Dackelspaziergang, Kegelstumpf und nepalesischer Achttausender. Jedes Einzelne für sich genommen - alles schöne Bilder. In der Summe jedoch etwas zu viel. Manchmal ist weniger auch mehr.