Eine Fortsetzung auf konstantem Niveau

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horrorbiene Avatar

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Dieser zweite Teil ähnelt sehr stark dem ersten Band was Aufbau und Humor angeht und ist damit wieder alles andere als Standart-Krimi-Kost. Als Aufhänger dient diesmal ein vermeintliches Attentan beim Neujahrspringen der Vierschanzenturnee. Jennerwein muss wieder ermitteln. Mit dabei ist wieder sein SOKO-Team aus dem ersten Band, inklusive Jennerweins Durchschnittlichkeit, seiner Akinetopsie und der rauchlosen Raucherpause. Ich habe Mauerers Schreibstil im ersten Band noch wie folgt beschrieben: Er ist irgendwie satirisch, aber irgendwie auch Slapstick. Irgendwie irre und dennoch auf eine gewisse Weise sehr intelligent. Eigentlich kann man das nicht wirklich in Worte fassen, wie Maurer schreibt, man muss es einfach gelesen haben. In diesem Band empfand ich es nicht mehr als so extrem, was bedeutet, dass Mauerer es ein wenig normaler zugehen lässt, oder ich habe mich etwas daran gewöhnt, da ich die beiden Bücher direkt hintereinander gelesen habe. Jedenfalls habe ich nicht mehr so oft schmunzeln oder lachen müssen, wie im ersten Band, dennoch ist der Humor immer noch sehr gelungen. Was mir hier in diesem Band sehr gut gefallen hat, waren die mythologischen Ausflüge des verunglückten Skispringers auf seinem Weg in Richtung Asgard.
Der Fall an sich hat mir auch wieder gut gefallen, da er schön konstruiert war. Ich wusste erneut nicht, wie all das ganze zusammenhängen soll, da die Ermittler im Dunkeln tappen, der Leser aber schon einen Teil der Handlung aus der Sicht der Bösewichte erlebt. Hinterher fügte sich alles in einem recht spannenden Finale zusammen. – Alles so wie im ersten Band nur mit einem neuen Fall. Sehr schön fand ich, dass auf einmal bekannte Bösewichte aus dem ersten Band wieder auftauchten und so der etwas vage Schluss des ersten Bandes so konkret aufgelöst wurde. So wie es scheint, wird Maurer dieses Stilmittel ebenso wie die Konstruktionsweise seiner Fälle in den folgenden Bänden fortführen – mich würde es jedenfalls sehr freuen.
Habe ich am Vorgänger noch kritisiert, dass ein wenig mehr Text zu mehr Atmosphäre geführt hätte, so gibt es in diesem Band nun mehr Text und damit auch mehr Atmosphäre, dafür hat nach meinem Empfinden der Humor etwas zurückstecken müssen.

Fazit: Wer Fönlage mochte, wird auch Hochsaison mögen, denn hiermit hat Jörg Maurer wieder einmal einen außergewöhnlichen Krimi geschrieben, der seiner Tradition treu geblieben ist. was vor allem an seinem Schreibstil und seinem Humor liegt. Man kann dieses Buch theoretisch ohne Kenntnis des ersten Bandes lesen, da alles Wichtige erklärt wird, aber empfehlen würde ich dennoch mit dem ersten Band zu starten. Das Buch ist im Gesamten wirklich toll, es hat lediglich das letzte Quäntchen zur vollen Punktzahl gefehlt. Dieses Quäntchen ist hierbei der kleine Rückschritt des Humors im Gegensatz zum ersten Band.