gesülze :-(

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Fee erzählt von der Geschichte

Beim Neujahrsspringen wird der Däne, der „glücklicherweise“ im Ranking vor dem „üblichen“ Russen landete, beim 2. Durchgang „getroffen“ so dass er ganz übel stürzt und eigentlich schon Tod sein müsste. Er kommt ins Krankenhaus. Dazu geschieht gleichzeitig ein Attentat auf Kalim al-Hasad, der in Dubai die Winterspiele 2018 stattfinden lassen möchte. Allerdings bemerkt dies nur sein Leibwächter, weil er auf den Angreifer schießen kann, bevor dieser schießt. Bloß durch das Getümmel des unglücklichen Sturzes verschwindet der Attentäter spurlos. Eine Lawine wird ausgelöst, bei der niemand ums Leben kommt. Kommissar Jennerwein bekommt ständig Bekennerbriefe. Der Schadensbegrenzer muss nach Österreich um die Hilfe von „alten“ Bekannten anfordern. Die Chinesen, die die Winterspiele in China haben wollen, dezimieren sich.

Fee`s Erlebnisse während der Geschichte

Zuerst dachte ich, was für eine schöne Aufmachung, so mit der Kuh bei jedem neuen Kapitel. Ab und an gibt’s bei neuen Kapiteln eine Information, was zum Beispiel „Desinformation“ heißt, wie man es ausspricht und ab und an, wie man das in anderen Sprachen schreibt. Wie das halt so im Duden stehen könnte. Mit Abschweifungen kommt man dann hier zum Serientäter.

Die Abschweifungen nervten mich und ich dachte, ich kann diese Geschichte nie zu Ende lesen. Nachdem ich ein Janet Evanovich-Buch in einem Abend ausgelesen hatte, habe ich für dieses Buch eine Woche benötigt. Der Autor ist so ausschweifend und malt teilweise unnötige Bilder. Er lenkt total von der Spur ab und erzählt nichtssagende Dinge, die überhaupt nichts mit dem Krimi zu tun haben – wie sich dann am Ende herausstellt. Am Ende behauptet er in der Danksagung (Dsng.!), „dass er jemanden hatte, der viele überflüssige Nebenhandlungen, verwirrende Einzelheiten und lästige Abschweifungen ausriss wie Unkraut. Ganze Handlungsstränge, Figuren, Kapitel waren verschwunden und vergessen.“ Also meiner Meinung nach, stand gerade das alles drin und das machte es total mühsam das Ganze zu lesen. Auf Seite 208 dachte ich plötzlich, ich hätte den Krimi schon mal gelesen. Allerdings dämmerte mir auf Seite 305, dass dies ein anderer Krimi gewesen sein musste, denn ich feierte ein Wiedersehen mit Ignaz und Ursel Grasegger. Dank meiner Ciao Berichte wusste ich dann schnell, ich hatte das Buch Föhnlage des Autors schon gelesen. Ich hatte mit 4 Sternen bewertet. Bei Seite 370 dachte ich: Endlich ausgelesen, aber nein, es gab noch ein paar Seiten.

Fees Meinung

Bis Seite 208 war das Buch sehr, sehr mühsam für mich zu lesen. Bei Seite 305 kam es endlich ein wenig in Fahrt und die Handlungsstränge haben sich dann zusammengefügt. Die vielen unnötigen Teile (siehe Absatz oben) verwirrten nur und machten aus dem Buch ein langweiliges „Etwas“ von dem ich froh war, dass ich es schon vertauscht habe.

Humor: Alle versprachen viel Humor, in diesem Krimi. Ich habe aber kein einziges Mal gelacht und fand das ganze auch nicht witzig.

Gut waren 2 Sachen, dass die arme Ilse Schmitz nun bei der Agentur Impossible eingestellt wurde, nachdem sie durch diese Agentur und ihre jeweiligen Arbeitgeber doch sehr getriezt wurde und Abenteuer mitmachen musste, auf die sie gerne verzichtet hätte. Nebenbei bemerkt, diese Figur fand ich sympathisch. Ich hatte Mitleid mit ihr und fand den Ausgang schön. Wie umschreibe ich das zweite, ohne das ich zu viel vom Ausgang verrate? Nun ja, den Ausgang der eigentlichen Hauptperson finde ich irgendwie schön. Mehr kann ich dazu nicht sagen, denn sonst kann man sich das Lesen sparen.

Kommissar Jennerwein behält sein Krankheits-Geheimnis immer noch für sich, was den Leser nicht weiter verwundert. Die Charaktere an sich, sind widersprüchlich, man kann sich nur in wenige reindenken und die meisten mag ich einfach gar nicht. Die blühende Phantasie des Autors war zu blühend und man hätte da einiges an Papier sparen können, was sinnlos aufgeschrieben wurde und den Krimi unnötig verlängert hat. Aber dann wäre der Krimi mit grad 200 Seiten ausgekommen. Davon bin ich überzeugt. Ich hätte wirklich gerne gekürzt! (und das wo ich so ausschweifende Rezis mache!)

In Hinsicht auf die Überschriften war es ein tolles Buch. Mir fiel ständig was Neues ein, was ich als Rezensions-Titel nehmen hätte können. Mein Mann und ich entschieden uns dann für Gesülze = dämliches Gelaber. Denn vieles empfand ich genau so und als ich meinem Mann einiges vorlas, war er meiner Meinung. Zudem wird er diesen Krimi nie lesen, denn die Leseproben haben ihm schon gereicht. Ich glaube, das sagt schon einiges. Diese Überschrift passt auch zu dem Buch, wer meine Empfindungen während des Lesens gelesen hat, der weiß warum.

Trotz allem der Ausgang ist unglaubwürdig in allen Teilen und man will gar nicht über dieses Buch nachdenken, denn wenn das ein Täter nachahmt, dann kann man nur noch sagen: Armes Bayern. Aber die Charaktere im Buch sind größtenteils auch nicht sehr zufrieden über den Ausgang. Aber so wie die High-Society beschrieben wird, das glaubt man sofort als Leser. Dazu kommt noch das „Märchen“ in der Geschichte. Die Erlebnisse und die Gedankenreise des Dänen im Krankenhaus, bis er Thor begegnet. Ein trauriges Märchen finde ich persönlich. Aber insgesamt ein würdiger Ausgang für das Buch.

Hätte ich das Buch nicht ausgelesen und vor Seite 205 schlapp gemacht, hätte dieser „Alpenkrimi“ auch nur 1 Stern bekommen. (Also man sieht, auslesen bringt nicht immer was.) Aber Jörg Mauer ist eben so ähnlich wie Jürgen Seibold. Sie können es mir nicht immer recht machen. Ein Mal finde ich die Romane toll und ein Mal eben nicht. Zum Lokalkolorit sei gesagt, der ist ausgeschöpft bis zum geht nicht mehr, da ist fast die ganze Welt eingeschlossen. (also to much) Also mehr fällt mir dann zu Bayern, Dubai, China und Co auch nicht mehr ein. Damit kommt man dann schon wieder ins Klischeehafte. Teilweise war das ganze auch Grotesk, aber eben für mich nicht zum Lachen.

Fees Fazit

Echt schade, ich habe mir was lustigeres vorgestellt. Das Buch empfand ich als brutal, langweilig. Es befasste sich mit vielen Nebensächlichkeiten, vieles stand Wort für Wort doppelt im Roman und es erinnerte an „Lehrer“ „Schule“ und das machte es noch schrecklicher. Zudem war es nicht nur ein Alpenkrimi, es verwirrte auch und das Ende ist auch absoluter Blödsinn. Hier kann ich jeden beglückwünschen, der sich nicht bis zum Ende durchgequält hat. Daher kann ich mich auch nur zu einem Stern und keiner Empfehlung durchringen. Wer ein besseres Buch von Jörg Mauerer lesen möchte, dem sei Föhnlage (4 Fee-Sterne !!! :-) ) empfohlen oder lest lieber gleich die Klufti-Serie, denn finde ich persönlich viel besser, mal von Milchgeld abgesehen. ;-) Ich möchte den Autor nicht beleidigen oder verärgern und ENTSCHULDIGE mich AUSDRÜCKLICH dafür, dass ich dieses Buch so schlecht bewerten muss. Aber mir gefiel es einfach nicht. Sorry.