Kurzweiliger, intelligenter Spaß

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Das kommt also dabei heraus, wenn ein Kabarettist einen Krimi schreibt: Ein kurzweiliger, intelligemter, keinen Gag scheuender, dabei aber die Spannung nie aus den Augen verlierender Alpenkrimi.

Kommissar Jennerwein und sein Team werden diesmal direkt herausgefordert: Attentate im alpenländischen Kurort (unschwer als Garmisch-Partenkirchen zu identifizieren) und dazu geradezu unverschämte Bekennerschreiben. Da scheint sich einer ganz sicher zu sein. Der erste Anschlag auf einen dänischen Skispringer ging beinahe noch als Unfall durch, aber dann wurde eine Weißwurst, eines der bayrischen Nationalsymbole, vergiftet. Nicht nur der Ruf des Kurortes steht auf dem Spiel, sondern auch seine Bewerbung als Austragungsort für die olympischen Winterspiele. Der Attentäter scheint mit der Polizei zu spielen. Aber welche Rolle spielen die beiden Chinesen oder der arabische Milliardär, der seinerseits die Winterspiele nach Dubai (!) holen möchte. Es geht drunter und drüber, vielfältige Handlungsstränge werden entwickelt, einige Running gags ausgearbeitet (z.B. die Trivialromane der Pensionswirtin, der unglaubliche Einfallsreichtum der Bäckerei Krusti oder der Polizei-Dummy Gisela). Obwohl ziemlich bald klar ist, wer hinter den Attentaten steckt, bleibt bewundernswerter Weise die Spannung bestehen, der liebevolle, spöttische Witz verleitet immer wieder zum Kichern. Sicher kein Krimi für ausgesprochene Hardboiled-Thriller Fans, die das Genre ganz ernst nehmen, aber ein großes Vergnügen für alle anderen!