Lustvolles Spiel mit Sprache und Klischees

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
gisel Avatar

Von

Das Neujahrsspringen ist zwar der Beginn des Buches – aber es ist eines der unwichtigsten Themen dieses Buches überhaupt. Hier wimmelt es von nationalen und internationalen Promis und Möchtegern-Promis, von nordischen Göttern, von alpenländischen Originalen und Semmeln verschiedenster Ausführungen (Sex-and-the-Village-Laiberl, König-Ludwig-Semmeln, zum Schluss Jailhouse-Semmeln, mit eingebackener Feile), selbst die Kuh auf dem Cover spielt eine kleine Nebenrolle. Auch die obligate Incentive- und Eventagentur (IMPOSSIBLE) darf nicht fehlen. Nicht zu vergessen Gisela – aber welche Rolle sie spielt, mag der Leser selbst herausfinden… Die Kuh zu Beginn jedes Kapitels ist ein weiteres liebevolles Detail, das diesen Alpenkrimi ansprechend erscheinen lässt.

Das Buch ist ein einziges lustvolles Spiel mit der Sprache und mit Klischees, die zur Karikatur überzogen werden. Man merkt dem Autor den Kabarettisten an, die Geschichte ist zum Brüllen komisch. Kein einziges Mal kommt beim Lesen Langeweile auf, man verfolgt gespannt die verschiedenen Handlungsstränge und lässt sich zwischendrin gerne von einer neuen Pointe ablenken. Es bleibt spannend fast bis zum Schluss, wer denn nun hinter den Bekennerschreiben steckt und wie alles zusammenhängt, auch hier erwartet den Leser ein Feuerwerk an Pointen, die nacheinander abgefeuert werden.

Ganz klar: ein neuer Autor auf meiner Leseliste. Ich werde mir demnächst auch den ersten Band der Reihe besorgen und gespannt auf die Fortsetzung warten. Kommissar Jennerwein möchte ich nicht verpassen. Ich bin sicher, es geht vielen anderen genauso.