Bluthochzeit

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Die Braut stirbt blutüberströmt auf dem Weg zum Altar unter den Augen von Kardinal Julio. Es ist die Familie Visconti, die hier im Mittelpunkt steht. In Berlin wird gerade Clara Vidalis wegen ihres Einflusses im Fall eines Serienmörders beurlaubt. Das bringt sie dazu mit ihrer Freundin Sophie in Florenz Urlaub zu machen. Dort werden sie von einem Mittelsmann des Vatikans nach Rom gebracht, da Kardinal Julio von ihren Qualitäten gehört hat. In Rumänien wird ein Mädchen beschrieben, dass in ein Abhängigkeitsverhältnis rutscht und gequält wird. Clara setzt im Vatikan, gegen den Willen der Familie eine Obduktion der Toten in Berlin durch. Hier bestätigt sich, dass sie durch ein Nervengift ermordet wurde. Die Familie Visconti hat nicht nur den Tod der Stieftochter zu beklagen, sondern auch die Entführung der leiblichen Tochter. Langsam wird klar, dass im familiären Umfeld jemand die Fäden zieht. Dann wird auch noch der Kopf des Bräutigams gefunden und stellt das ermittelnde Team vor weiter Rätsel.
Ein überaus spannender und sehr authentisch geschriebener Thriller, den ich hier gelesen habe. Das Buch ist mit sehr brutalen Details gespickt, die diesem Thriller eine besondere Note geben, aber auch, meine Meinung nach, für die Schreibweise von Veit Etzold typisch ist. Das tatwerkzeug der Morde ist auch sehr einzigartig, eine Warfarin. Sich dieses auszudenken beweist die wissenschaftliche Arbeit des Autors. Die Hauptfigur, Clara Vidalis, wird vom LKA beurlaubt und während ihres Urlaubs wird sie in diesen mysteriösen Fall hineingezogen. Diese Ermittlung wird durch den Vatikan gefördert und es betrifft eine sehr berühmte und reiche Familie. Unterstützung bekommt Clara durch ihren Mann, bezeichnenderweise Dr. Death genannt, und den italienischen Commissario Adami. Dieses Team bewegt sich auf einem schmalen Grat, da die Familie Visconti sehr einflussreich ist. Die Beschreibung der Familie Visconti ist sehr eindeutig, reich und katholisch, aber durch die Entführung ihrer Tochter betroffen. Keiner weiß, wo sie abgeblieben ist. Parallel zu der Story in Rom und Florenz, gibt es noch eine, die von einem Mädchen in einem Bordell in Rumänien handelt. Diese Story ist sehr gut in den Gesamtzusammenhang eingebettet und gibt immer mehr Einblicke in die gesamte Geschichte des Thrillers. Diese Story ist sehr gut aufgebaut und gefällt mir sehr gut. Spannend und überraschend bis zum Schluss, fesselnd von Anfang bis Ende. Der Schreibstil ist flüssig und spannend, so dass es schwerfällt, das Buch aus der Hand zu legen.
„Höllenkind“ von Veit Etzold ist ein ungemein spannender Thriller, mit einem sehr bildlichen und deutlichen Schreibstil, der allerdings auch ein tolles Kopfkino auslöst. Ich würde ja fast sagen, dass sich Veit Etzold auf den Spuren von Dan Brown bewegt, gerade weil er es in dem Thriller öfter erwähnt, aber er ist auch so einfach nur sehr lesenswert. Ein echter Veit Etzold!