blutige Rache

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petral. Avatar

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In der sixtinischen Kapelle in Rom soll eine wichtige Hochzeit stattfinden. Die Brautleute stammen aus den beiden alten römischen Adelsfamilien Sforza und Visconti. Doch das große und freudig erwartete Ereignis endet in einem Albtraum, denn als die Braut in die Kapelle schreitet, bricht sie kurz vor dem Altar zusammen , ihr Brautkleid färbt sich blutrot und innerhalb ganz kurzer Zeit verblutet sie, ohne irgendwelche äußeren Verletzungen.

Die Berliner Hauptkommissarin und Patho Psychologin Clara Vidalis, , die nach einer Suspendierung gerade einen Kurzurlaub in Italien verbringt, wird von Commendatore Adami, dem zuständigen Ermittler des Vatikans um Hilfe gebeten. Nicht jeder findet es allerdings gut, als Clara bei diesem mysteriösem Fall einige Geheimnisse aufdeckt, die Mitglieder der Adelsfamilie wohl lieber weiterhin im Verborgenen gehalten hätten. Clara und ihr Mann "Mc Death", der im Laufe der Ermittlungen ebenfalls dazustößt, lassen sich aber natürlich nicht stoppen und ermitteln, trotz Gefahr für sich selbst, weiter.

Als weitere Menschen auf grausame Weise sterben, wird immer klarer, dass sich der oder die Täter für irgendetwas rächen wollen. Aber für was? Und wer sind diese Täter? Ein Mitglied der Adelsfamilie glaubt sogar, der Teufel höchstpersönlich bestraft die Familie. Doch daran glaubt Clara natürlich nicht und sie muss nun erst einmal herausfinden, was für dunkle Geheimnisse die Familie hat, für die sie, ihrer eigenen Meinung nach, eine so blutrünstige Strafe verdient hätte.


Ich habe den Vorgänger "Blutgott" von Veit Etzold gelesen, der mich allerdings nicht so ganz überzeugt hat und kannte deshalb schon die Eigenheit dieses Autors, in seinen Büchern immer wieder auch Hinweise zu seinen früheren Büchern, oder auch zu Büchern anderer Autoren einzustreuen, dazu dann noch in Fußnoten erwähnt, um welche Bücher es sich dabei handelt. Das war auch diesmal wieder so und hätte meiner Meinung nach wirklich nicht sein müssen, ich fand das schon etwas zu viel Werbung. Um diesen Band zu verstehen, muss man nicht unbedingt die anderen Bände gelesen haben, aber hilfreich ist es sicher.

Außerdem erzählt er sehr ausführlich, meiner Meinung nach sogar etwas zu ausführlich. Aber ich habe jetzt zumindest viel über Kunstgeschichte gelernt so dass ich manchmal schon fast das Gefühl hatte, ich wäre gerade wieder im Geschichtsunterricht. Vieles über den Vatikan oder bestimmte Kunstwerke, fand ich durchaus interessant, aber etwas weniger wäre für mich trotzdem noch ausreichend gewesen.

Ein paar wirklich ekelhafte Passagen in einem zweiten Handlungsstrang, in dem es um einen Mädchenhändler-Ring ging, waren auch wieder dabei, was wohl auch bei Veit Etzolds Büchern einfach dazugehört. Mir persönlich war es wieder etwas zu viel, über die ganz widerlichen Stellen habe ich dann auch etwas schneller drübergelesen, so genau wollte ich es nicht wissen.

Die Auflösung des Falls, war eigentlich keine Überraschung, da man schon , ungefähr nach der Hälfte, ahnen konnte, wer hier auf Rache aus ist. Trotzdem hat mir "Höllenkind" besser gefallen als der Vorgänger und ich würde das Buch, trotz einiger Schwächen, auf jeden Fall für Thriller-Fans, die nicht allzu zart besaitet sind, empfehlen.