Ein etwas zu heiß gekochter "Thriller"

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venenorojo Avatar

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Fesselnd beginnt „Höllenkind“, und eigentlich geht er auch rasant und spannend weiter: Clara Vidalis, Kriminalkommissarin in Berlin, wird aufgrund einer vorherigen „Ermittlungspanne“ auf unbefristete Zeit vom Dienst freigestellt und möchte sich mit ihrer Schwester ein paar Tage in Florenz erholen. Daraus wird jedoch nichts, da der Vatikan sie bittet, in einem Fall diskret zu ermitteln.
Und damit beginnt die Geschichte auch schon etwas unglaubwürdig zu werden.
Die im Vordergrund stehenden Charaktere sind gewitzt und interessant, und auch die medizinischen Hintergrundinformationen durchaus lehrreich. Der Fall vermischt Menschenhandel und italienischen Adel, Kunst und Mafia miteinander, bringt abwechslungsreiche Tötungsdelikte mit sich, hat allerdings nicht unbedingt die Auszeichnung „Thriller“ verdient – dafür fehlt mir persönlich der Nervenkitzel beim Lesen.
Nichts desto trotz lässt sich das Buch gut lesen und vermittelt dazu noch ein wenig Wissen rund um Italiens Vergangenheit, Dante und die griechische Mythologie.