Eine rasante Reise nach Italien, eine blutende Braut, Spannung – aber kann er mit den Vorgängern mithalten?

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Worum geht’s?
Eine Braut bricht am Tag ihrer Hochzeit blutend zusammen. Clara Vidalis, die mit ihrer Freundin Sofie in Florenz ist, wird vom Vatikan zu diesem Fall hinzugezogen. Steckt wirklich der Teufel hinter diesem diabolischen Tod? Oder hat es etwas mit der Verbindung der alten Familien Visconti und Sforza zu tun? Gemeinsam mit Commendatore Adami versucht Clara, dem Geheimnis auf die Spur zu kommen.

Meine Meinung:
„Höllenkind“ von Veit Etzold ist der 8. Teil der Thriller-Serie um Clara Vidalis. Ich muss sagen, dass ich die Vorgänger alle verschlungen habe – aber dieser Teil lässt mich ein bisschen zwiegespalten zurück. Es beginnt spannend und auch zwischendurch kommen immer wieder rasante Szenen. Es ist gut zu lesen. Es ist gut recherchiert, lebendig geschrieben und der Autor hält auch grausige Details nicht zurück – wenn ihr also schwache Nerven habt, lasst nachts besser das Licht an.

Clara Vidalis und ihr Mann McDeath sind beide wieder in Topform. Die beiden sind sympathisch. Clara, die fitte Powerfrau, die auch kleine Dinge bemerkt. McDeath, der ein bisschen ein Horror-Nerd ist und über alle möglichen und unmöglichen Dinge den Tod und Todesarten in der Geschichte betreffend, Bescheid weiß. Sie ergänzen sich perfekt und sind einfach ein Powerpaar, das hoffentlich noch viele weitere Fälle gemeinsam lösen wird.

Auch Adami ist eher sympathisch. Er holt Clara zu dem Fall hinzu, ermittelt mit ihr gemeinsam, aber obwohl er eine große Rolle in dem Buch hat, scheint er nicht wirklich greifbar – was wohl auch so sein soll… aber ich möchte nicht spoilern – das müsst ihr schon selbst lesen.

Auch die Geschichte an sich gefällt mir gut. Erst hatte ich Bedenken, dass der durch Dan Brown hervorgerufene Rom-Thriller-Hype dieses Buch hätte langatmig machen können, aber es gehört nicht zu dieser Kategorie, sondern hat ein ganz neues Thema. Obwohl es mir gut gefallen hat und auch der Fall mitreißend war, hat mir doch etwas gefehlt. Das Höllenkind selbst – dessen Geschichte hätte noch etwas vertieft werden können. Auch die Szene mit Il Mostro, Clara und McDeath war für mich etwas kurz und nicht richtig greifbar. Über den Wolf hätte ich gerne mehr gelesen. Und am Ende hat mir der Showdown gefehlt. Ich hatte mich – wie soll ich es am besten beschreiben… etwas um das Ende betrogen gefühlt, das trifft es vielleicht ganz gut. Es hört auf und – ja, eigentlich ist alles noch offen und man wird nur mit ein paar Erklärungen abgefertigt. Spannend und sinnvoll – aber irgendwie ein bisschen unbefriedigend. Insgesamt ein gut zu lesendes und auch spannendes Buch, das aber mit seinen Vorgängern leider nicht ganz mithalten kann.

Fazit:
„Höllenkind“ von Veit Etzold ist der 8. Teil der Clara-Vidalis-Reihe. Diesmal führt uns der Autor nach Rom. Das Buch ist lebendig und bildhaft beschrieben. Es wird nicht mit grausigen und blutigen Szenen gegeizt, die krass aber auch absolut eindrucksvoll waren. Auch die Geschichte an sich hat mir gut gefallen. Dennoch hat mich das Buch etwas zwiespältig zurückgelassen und in meinen Augen steht es deutlich hinter den Vorgängern zurück. Obwohl es durchaus mitreißend war, war ich vom Ende doch etwas unbefriedigt, hier hätte ich mir mehr gewünscht. Und auch bei den Szenen dazwischen und die Geschichte des Höllenkinds selbst – da hätte ich gerne mehr dazu gelesen.

Von mir daher gute 3 Punkte und ich freue mich definitiv auf den nächsten Band!