entführt und gequält

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
ute54 Avatar

Von

Bisher kannte ich die “Clara - Vidalis”- Reihe von Veit Etzold noch nicht, aber ich bin von diesem Werk so begeistert, dass ich unbedingt noch einige Vorgängerbände lesen möchte.
Eigentlich will die Protagonistin Clara nach ihrer Suspendierung wegen eines anderen spektakulären Falles nur der Pressemeute in Berlin entkommen und reist deshalb nach Florenz. Dort wird sie von dem Ermittler des Vatikans, Commendatore Adami zu den Ermittlungen in einem grauenvollen Mord hinzugezogen, begangen in der Sixtinischen Kapelle während der Hochzeitszeremonie zweier Mitglieder des italienischen Hochadels. Die Schauplätze des Werkes sind Florenz und Rom, welche Etzold perfekt recherchiert und dargestellt hat, so dass viele Szenen lebendig vor dem inneren Auge des Lesers entstehen. Geschickt werden historische Hintergründe, Aberglaube und Mythologie in die Handlung eingebaut. Es gibt neben den weiteren Verwicklungen um die Familien Sforza und Visconti noch eine Parallelhandlung um das Höllenkind, welches in Rumänien unter grausamen Bedingungen leiden muss. Zum Schluss findet eine Verbindung beider Erzählstränge statt, und es kommt zu einem wenig vorhersehbaren Ende.
Der Perspektivwechsel macht das Werk zu einem page - turner durch die Cliffhänger - Technik am Ende eines Kapitels.
Da die Protagonisten sehr detailliert beschrieben wurden, konnte ich sie mir klar und deutlich vorstellen. Der lockere und flüssige Schreibstil mit viel direkter Rede hat dazu beigetragen, dass ich diesen packenden Thriller kaum aus der Hand legen mochte.