Etwas schwächer als der Vorgänger

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hundeliebhaberin Avatar

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"Höllenkind" war nach "Blutgott" der zweite Teil der Clara Vidalis-Reihe, den ich gelesen habe.
Nach dem verheerenden Ende des letzten Falles macht Clara Zwangsurlaub in Florenz, wo sie kurzerhand vom Vatikan um Hilfe gebeten wird. Bei der Hochzeit zweier Adelsfamilien in der Sixtinischen Kapelle bricht die Braut blutüberströmt zusammen - und das soll nicht die einzige Leiche bleiben.

Der Schreibstil von Veit Etzold ist sehr flüssig, einfach gehalten und die Kapitel sind recht kurz, was ein schnelles Lesetempo begünstigt. In das Geschehen bin ich durch die Vorkenntniss des Vorgängers gut hineingekommen und mochte auch, dass das Buch diesmal in Italien spielt. Woran es mir streckenweise gefehlt hat, war an Spannung und einige Dialoge kamen mir weniger authentisch und eher zweckmäßig vor. Etzold unterfüttert den Fall mit einem geballten historischen Wissen und häufigen Dan Brown- und Dante-Verweisen, die zwar interessant sind, für den Fall jedoch auch nicht essenziell und für meinen Geschmack den Spannungsbogen etwas flach gehalten hat. Auch wenn ich die Leichenbeschauungen interessant fand, kamen mir die einzelnen Ermittlungsschritte teilweise zu kurz und ich hatte den Eindruck, dass die Brutalität im Vordergrund standen.
Um wen es sich bei dem Mordenden handelt, war mir bereits nach dem ersten Drittel klar, weshalb im weiteren Verlauf und zum großen Finale auch leider keine großartige Spannung mehr aufkam.

Der Plot war an sich sehr interessant, die Umsetzung hat mich nicht vollkommen überzeugt.