Gute Unterhaltung aber weniger fesselnd als gewohnt

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anni96 Avatar

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"Höllenkind" war für mich das zweite Buch aus der Clara-Vidalis-Reihe von Veit Etzold. Clara wird infolge des "Blutgott"-Falles suspendiert und sucht darauf hin die Erholung in Italien. Zu dieser kommt es aber nicht, da der Vatikan sie zur Untersuchung der Bluthochzeit akquiriert.
Anders als beim vorherigen Band ist es diesmal schon sinnvoll auch den vorhergehenden Band bereits gelesen zu haben, um am Anfang gut in die Geschichte rein zu kommen.

Das Buch selbst ist in 4 Bücher, welche nach Flüssen der Unterwelt benannt sind, unterteilt. Jedes Buch ist wiederrum in mehrere mehr oder weniger kurze Kapitel unterteilt. Zu Beginn eines Kapitel wird immer kurz vermerkt, wo die Handlung gerade stattfindet. Dies ist sehr hilfreich, denn vorallem zu Beginn und im mittleren Teil springt die Geschichte zwischen verschiedenen Schauplätzen in Italien, Deutschland und Rumänien hin und her. Sehr hilfreich ist auch die kurze Personentabelle vor Beginn des Buches mit den italienischen Personen. Während des lesens habe ich zu öfters dankend zu Rate gezogen, um mich nochmal der genauen familiären Verhältnisse zu vergewissern.

Die Geschichte selbst bzw. die Morde in ihr sind wie gewohnt blutig und grausam. Genau dies macht für mich ein Thriller von Veit Etzold aus. Anders als in "Blutgott" wurde ich dieses mal allerdings leider nicht so sehr ins Geschehen hineingezogen und konnte nicht ganz in die Welt eintauchen. Dies kann durchaus etwas mit den Teilen zu Dantes Göttlicher Komödie zu tun haben, die mir gänzlich unbekannt ist. Hierdurch konnte ich keine Verbindung aufbauen, mein Interesse wurde aber geweckt. Auch mit dem Vatikan und dessen Strukturen kann ich eher weniger anfangen. In diesen Abschnitten konnte man als Leser aber wieder einiges nebenbei lernen.
Die Spannung war zwar vorhanden aber blieb eher auf einem konstanten Level und hatte für mich keinen großen Spannungsbogen. Relativ früh war mir klar, wie das ganze ausgehen wird und auch die weiteren Geschehnisse waren recht vorhersehbar. Der Pageturner gegen Ende war zwar relativ überraschend aber plätscherte leider mehr vor sich hin als dass er wirklich verwunderte. Das Ende machte allgemein eher den Eindruck, dass das Buch nun schnell beendet werden musste und nicht mehr genug Zeit zum ausfeilen der Geschichte bis zur Abgabefrist blieb. Dies ist aber mit Sicherheit auch dem Umständen in der Corona-Pandemie geschuldet, wie man selbst ja auch täglich im eigenen Job oder Studium bemerkt. Ich bin daher zuversichtlich, dass mich der nächste Band wieder mehr aus den Socken haut und freue mich bereits jetzt auf weitere Bücher.
Das Cover ist diesmal weniger auffallend, wobei es sich dennoch nahtlos in das Design der Reihe eingliedert.