(K)ein Findelkind

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besueandamy Avatar

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Während das Setting und die Thematik viel Potenzial für eine tiefgründige und bewegende Geschichte bieten, war mein Leseerlebnis leider nicht überzeugend genug, um über die Seite zwanzig hinaus weiterzulesen.

Der Text wirkt in seinem Erzählstil recht traditionell und geradlinig, was an sich nicht negativ ist, jedoch fehlte mir eine gewisse Tiefe in der Charakterentwicklung und in der emotionalen Darstellung der Protagonistin Maria. Ihre inneren Konflikte und die dramatische Hintergrundgeschichte als Findelkind hätten stärker herausgearbeitet und emotional ansprechender dargestellt werden können, um den Leser wirklich zu fesseln. Stattdessen blieb die Erzählung oft an der Oberfläche, was es schwer machte, eine tiefe Verbindung zu den Figuren aufzubauen.

Ein weiterer Punkt, der mich zum Abbruch der Leseprobe veranlasste, war die Darstellung der Nebencharaktere, insbesondere der Oberhebamme Walburga Schmiedhammer, die fast karikaturhaft streng und unsympathisch erscheint. Solche eindimensionalen Darstellungen nehmen der Geschichte die Möglichkeit, die Ambivalenz und die komplexen sozialen Strukturen jener Zeit differenzierter zu beleuchten.

Insgesamt fühlte sich die Leseprobe zu sehr nach einer Aneinanderreihung von Klischees an, ohne dabei eine frische oder besonders fesselnde Perspektive zu bieten. Die historischen Details sind zwar akkurat und interessant, doch die Handlung selbst und die Figurenzeichnung ließen zu wünschen übrig, was meinen Lesefluss erheblich störte und mich letztlich dazu bewog, die Leseprobe abzubrechen.