Kampf gegen Vorurteile und Generationskonflikte

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
kyra112 Avatar

Von

Maria ist mit Leib und Seele Hebamme. Als sie die Möglichkeit bekommt, diese Tätigkeit nach ihrer Ausbildung in ihrem Heimatort Brannenburg durchzuführen, hadert sie lange mit einer Entscheidung, da ihr in der Heimat der Ruf des Bankert anhängt. Trotz der Bedenken entscheidet sie sich für ihre Heimat, stößt jedoch auf erheblichen Widerstand, angefeuert durch ihre Vorgängerin Alma. Maria steht eine harte Zeit bevor.

„Die Berghebamme - Hoffnung der Frauen“ von Linda Winterberg ist der erste Band der Trilogie „Kinder der Berge“. 
Für Linda Winterberg ist die Thematik nicht neu, denn aus ihrer Feder stammt bereits die vier Bände umfassende „Die Hebammen-Saga“.
Da ich diese Saga bereits gelesen habe, war ich neugierig auf das neue Buch der Autorin und genau wie sie mich zuvor mit der ersten Saga begeistert hat, konnte sie dies auch wieder mit ihrem aktuellen Buch.
Die Geschichte um die Hebamme Maria spielt 1893/1894. Die Hauptproblematik der Geschichte liegt im Kampf gegen die Vorurteile, die durch die Kirche geschürt werden. Maria muss gegen den „Makel“ als uneheliches Kind geboren und weiterhin von ihrer Mutter ausgesetzt worden zu sein. Doch dies ist nicht das einzige Problem gegen welches sie gegenüber den Menschen und vor allem der Kirche kämpfen muss. Das wird anschaulich anhand verschiedener Vorkommnisse mit den Bewohnern der Umgebung erzählt.
Ebenso taucht immer wieder das Thema der versprochenen Ehe auf, mit der auch Maria in Berührung kommt.
All diese Probleme werden durch die Autorin anschaulich und authentisch beschrieben und mit ihrem tollen und flüssigen Schreibstil gut umgesetzt. Was mir jedoch besonders gut gefallen hat, sind die Unterschiede der beiden Hebammengenerationen, die Linda Winterberg gut hervorgehoben hat. Auch hat sie mit Maria eine sehr vernünftige Person geschaffen, die durch ihr Verhalten dem Leser auch indirekt die Neuentwicklungen in den Abläufen der Geburt erklärt.
Was mir allerdings nicht so gut gefallen hat, war der Umgang der Protagonistin mit Rückschlägen. Das war immer gleich und vorhersehbar.
Besonders gefallen jedoch hat mir das Ende, mit dem ich so nicht gerechnet hätte und was eine Art „Spannung“ in die letzten Seite gebracht hat.

Fazit: Wer bereits die erste Saga der Autorin kennt, wird auch hier wieder nicht enttäuscht und erlebt eine authentische Beschreibung um eine selbstbewusste, junge Hebamme, die ihren Weg steinigen Weg geht. Daher eine absolute Empfehlung für all jene, die bereits Romane der Autorin kennen, aber auch für all jene, die sie noch nicht kennen, aber historische Romane lieben!