Wunderbarer Auftakt der Triologie

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niniste Avatar

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,, Die Berghebamme -Hoffnung der Frauen " ist der erste Teil der ,, Kinder-der Berge-Saga " von Linda Winterberg.
Die Autorin erzählt darin die Geschichte von Maria, die in Brannenburg, einem kleinen Ort in den bayrischen Alpen aufgewachsen ist. Vor der Kirche wurde sie als Neugeborenes abgelegt, ein Findelkind . In der Dorfgemeinschaft hat sie es schwer, wurde als ,, Bankert " beschimpft und von den meisten Bewohnern ausgegrenzt. In Max , der Sohn des Bürgermeisters , hat sie einen liebevollen Freund gefunden. Für ihn ist sie sein ,, Schwesterchen ". Trotz ihrer nicht einfachen Kindheit, schafft sie es , in München zur Hebamme ausgebildet zu werden. Als sie gerade ihren Abschluss fertig hat, bittet Max sie , zurück ins Heimatdorf zu kommen : als Nachfolgerin der alten Dorfhebamme Alma. Seine Frau erwartet ihr erstes Kind und so hofft er auf ihre Unterstützung.
Sie fühlt sich in München wohl, ihre beruflichen Aussichten sind sehr gut und keiner weiß von ihrem Makel als unendliches Kind. Obwohl sie es in Brannenburg nicht einfach hatte, zieht es sie 1893 zurück ins Heimatdorf. Wird die Dorfgemeinschaft sie nun als vollwertiges Mitglied der Gesellschaft ansehen und ihr Wissen, die moderne Geburtshilfe , anerkennen?

Linda Winterberg hat mich mit ihrem flüssigen und gut zu lesenden Schreibstil schnell in Marias Leben entführt. Die Beschreibungen der Handlungsorte, zunächst in München, dann in Brannenburg sind so wunderbar bildhaft und detailliert beschrieben, daß sofort Bilder vor
meinen Augen entstanden. Das relativ einfache und zum Teil beschwerliche Leben im Dorf, auf den einsamen Almen und Höfen ist hervorragend authentisch dargestellt. Die heute befremdlich wirkenden Ansichten der Kirche und der Gesellschaft haben mich tief erschüttert. Ich konnte mich sehr gut in Maria hineinversetzen, ihre Gefühle, Gedanken und Sorgen sind durchgehend spürbar. Gerade die Anfeindungen, die Skepsis und Abneigung der älteren Schwangeren sind deutlich zu sehen . Viele der älteren Frauen sind keineswegs offen für Neuerungen , die doch so wichtig für die Gesundheit und das Überleben von Mutter und Kind sind. Doch durch ihre empathische und überaus liebevolle Art, die Geburten zu begleiten und durch ihr großes Wissen , kann Maria so manches Unglück verhindern . Das verschafft ihr auch Anerkennung und große Dankbarkeit. Es ist jedes Mal ein großes Glücksgefühl, wenn sie einem neuen Erdenbürger auf die Welt geholfen hat. Sie ist eine sympathische junge Frau, Mut und Stärke zeichnen sie aus. Maria kämpft hart für ihre Anerkennung und muß sich auch ihren eigenen Gefühle stellen Der Wunsch zu wissen, wer ihre Mutter ist und warum sie nicht bei ihr aufwachsen konnte , beschäftigt sie sehr. Wird sie darüber etwas herausfinden?
Linda Winterberg hat hervorragend realistische Charaktere ausgearbeitet ; nette , freundliche aber auch unsympathische und boshafte. Die Atmosphäre der damaligen Zeit , kommt bildhaft zum Ausdruck. Die hervorragend recherchierten Einblicke in die Geburtshilfe und Frauenheilkunde sind spannend und detailliert dargestellt.

Dieser lebendig und mitreißend erzählte erste Teil der Triologie hat mich von Beginn an gefesselt, die Seiten flogen nur so dahin. .
Ich freue mich schon jetzt auf den zweiten Teil ,, Tage der Liebe " , der im April 2025 erscheint und im November 2025 auf den Abschluss der Saga ,, Zeit der Kinder " .
Sehr gerne empfehle ich diesen spannenden, gefühlvollen Roman über eine bewundernswert starke junge Frau.