ein Muss für mich!!!

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madame_f Avatar

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Als großer Sherlock-Holmes-Fan empfinde ich schon auf den ersten Seiten von Gareth Rubins „Holmes & Moriarty“ ein kräftiges Prickeln der Vorfreude: Watsons Stimme ist gewohnt warm und geerdet, doch zugleich spüre ich sein inneres Zögern, wenn er von dieser ungeheuren Allianz zwischen Gut und Böse berichtet. Ich stelle mir vor, wie er beim Schreiben gegen Holmes’ wissenschaftlich-nüchterne Haltung anschreibt, weil er den menschlichen Aspekt nicht ausblenden kann – und darin erkenne ich mich selbst: Ich liebe nicht nur das Knobeln an Rätseln, sondern auch das Zwischenmenschliche, das in den klassischen Erzählungen oft nur indirekt mitschwingt.

Mich fasziniert die Atmosphäre des Spätherbsts 1889, die Watson in der untergehenden Sonne beschreibt: Das Bild eines Weihnachtsfestes, das unwiderruflich von Furcht überschattet wird, erzeugt sofort Spannung und drängt Fragen auf. Wie konnte Moriarty, der Erzfeind, in ein und demselben Boot mit Holmes sitzen? Und warum gerade auf einem Schweizer Berg im Schneesturm? Ich erwarte hier nicht nur eine spektakuläre Action, sondern eine tiefe Ergründung ihrer jeweils gegensätzlichen Intelligenzen, die sich in diesen Kapitelanfang neugierig die Hand reichen.

Bereits das Treffen mit Mycroft im Diogenes-Club weckt mein Detektivherz – Watsons Beschreibung des verschneiten Smogs, der nassen Mäntel und sogar seiner missglückten Koteletten-Experimente macht das Setting so lebendig, dass ich sofort weiterlesen will. Ich frage mich, welche Rolle die geheimen Dokumente spielen, die Mycroft so eilig nach Whitehall bringen lassen will, und wie das europäische Pulverfass in diesen Plot eingebunden ist. Rubin schafft es, mit wenigen Sätzen ein dichtes Geflecht aus politischer Intrige, familiärer Spannung und persönlicher Reflexion aufzuspannen – und ich könnte mir gut vorstellen, dass sich hinter dieser Allianz von Holmes und Moriarty eine Bedrohung verbirgt, die nicht nur London, sondern ganz Europa ins Chaos stürzen könnte.

Kurzum: Die ersten Seiten haben meine Erwartungen an ein „Crossover“ der besonderen Art mehr als erfüllt. Ich freue mich darauf, weiter zu verfolgen, wie Rubin das Motiv des ungleichen Duos – Holmes und Moriarty – mit bekannten und neuen Facetten bereichert, und sehne mich danach, das restliche Abenteuer noch vor allen anderen zu lesen und zu rezensieren.