in naher Zukunft

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anne_kaffeekanne Avatar

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Klappentext und Cover haben mich zunächst abgeschreckt, aber nach dem ersten Reinlesen hat mich die Geschichte doch begeistert.

Im Jahr 2088 sind durch die Klimaerwärmung weite Teile der Erde nicht mehr bewohnbar und die menschliche Bevölkerung hat sich stark dezimiert. Dank neuer Technologien, wie des Holonets, ist trotzdem ein komfortables Leben oder zumindest die Maskierung der "Schönheitsfehler" durch Hologramme möglich.
Galahad Singh ist Quästor und spürt vermisste Personen auf. Sein neuster Auftrag bereitet ihm Kopfzerbrechen. Die verschundene Programmiererin Juliette Perrot war offensichtlich etwas Großem auf der Spur...

Die Hauptperson hat mir sehr gut gefallen. Mal kein 0815-weißer, frauenvernaschender, vor Testosteron sprühender Thrillerheld. Stattdessen ein angenehmer Humor in der Weltbetrachtung. Hillenbrandt lässt sich viel Zeit für die Beschreibung seiner Welt, der Kosequenzen der Technologien und des Ablaufs der Detektivarbeit. Auch romantische Verwicklungen werden ausgeführt. Das bremst natürlich die Spannung oft ab, ermöglicht aber ein miträtseln.
Die reichlich vorkommenden "Fachbegriffe" werden im Glossar erläutert. allzu tiefe Vorträge über Chemie und Informatik werden aber vermieden. Wie korrekt die technischen Vorraussetzungen dargestellt sind, kann ich nicht beurteilen, als Fundament für eine Reflexion über Gesellschaft fand ich es gut durchdacht.
4,5 Punkte und eine Leseempfehlung für Menschen, die sich für die Auswirkungen von Technik auf die Gesellschaft interessieren.