Der Funke springt nicht über

Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern
combatwombat Avatar

Von

Von einem Reisebericht erwarte ich, dass er mich ein wenig mitnimmt, sodass ich einen bereichernden Einblick in die Atmosphäre und Kultur der Urlaubsgegend erhalte. Da ich meine Reisen auch lieber individuell gestalte, freue ich mich immer über Ratschläge und Kniffe, die ich später selbst umsetzen kann.
Beides kann mir dieses Buch wohl nicht bieten.

Gute Tipps finden sich nicht, dafür erfährt der Leser, wie die beiden Autoren gleich am Ankunftstag an den Visabestimmungen scheitern, nachdem schon das Beantragen der Kreditkarte nicht mehr rechtzeitig funktionierte und selbst die Versicherung erst auf den letzten Drücker abgeschlossen wurde. Und das trotz der Ankündigung: "Ich, Julia, plane und organisiere gern generalstabsmäßig. Fast schon etwas zu genau für Stefans Geschmack". Nun gut, es handelt sich nicht um einen Ratgeber, also kein Problem, solange der Inhalt überzeugen kann.

Den Schreibstil empfinde ich allerdings als ungenügend, gemessen daran, dass es sich zwar um ein Reisetagebuch handelt, aber nicht um ein privates.
Ich fühlte mich beim Lesen an einen Schulaufsatz erinnert; der Inhalt konnte auch nichts mehr reißen, die Beschreibungen wirkten recht farblos, konnten mich nicht wirklich packen.

Leider habe ich bei dieser Art Buch oft das Gefühl, Antrieb des Autors wäre nicht schriftstellerische Leidenschaft, sondern die Finanzierung der (nächsten) Reise. Die Leseprobe überzeugte nicht vom Gegenteil.