Gauner und andere Ganoven

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Im Hamburger Oberhafen sitzen dreizehn Männer in einer leerstehenden Halle. Einer - wohl der Anführer der Truppe - studiert einen Bauplan. Waffen? Munition? Plastiksprengstoff? Alles da. Die komplette sonstige Ausrüstung? Geht klar.

Faller ist heute fünfundsechzig und feiert in einer Bar im Hamburger Hafen. Mit seinen Polizeikollegen, mit Chastity Riley, der Staatsanwältin. Und dann die Geiselnahme...

Henning im Sommer 1984: Mit seinem Steve-McQueen-Gang will er die Ladys beeindrucken. Nur Geld hat er keins. Er will weg, weg aus Hamburg. Er sucht sich ein Schiff nach Südamerika. Vierzehn Tage später geht er an Land. In Cartagena. Kolumbien. Am Strand trifft er Typen, er hat zum ersten Mal in seinem Leben eine Gang gefunden, eine richtig gute. Meint er.

Simone Buchholz hat diese Gaunerei aus verschiedenen Perspektiven und Zeitebenen geschrieben. Zunächst war ich etwas verwirrt, brauchte Zeit, mich in die einzelnen Erzählstränge einzulesen. Dann aber habe ich mitgefiebert. Mit Henning mitgelitten, war auf seiner Seite. Irgendwie. Wollte, dass sein Leben gut ausgeht. Tut es das? Das erzähle ich natürlich nicht.

Mitgefühlt habe ich mit Rileys Schmerzen, habe mit ihr und ihren Kollegen immer wieder nachgeschenkt und...

Das finale Ende wollte ich schnellstens wissen, so waren zwei Nächte doch sehr kurz. Das Cover kam mir in der Leseprobe schon verrucht vor - finster - duster. Es lässt an Typen denken, denen man lieber nicht begegnen möchte. Alles in allem ein sehr gut geschriebener, kurzweiliger Krimi, der sich wohltuend vom Krimi-Blutrausch abhebt.