Hotel Cartagena- unglaublicher Schreibstil

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gelinde Avatar

Von

Hotel Cartagena, von Simone Buchholz

Cover:
Großer Wiedererkennungswert zur Reihe, passend düster für einen Kriminalroman, aber ich finde keinen Bezug zur Geschichte .

Inhalt:
Eine noble Hotelbar im Hafen von Hamburg. Zwölf schwer bewaffnete Männer stürmen sie und nehmen Geiseln, darunter auch die Staatsanwältin Chastity Riley und andere Polizeiangehörige, die dort einen Geburtstag feiern.
Was ist das Ziel der Attentäter?

Meine Meinung:
Oh man, wie soll ich diese Geschichte nun werten?
Es ist total schwierig etwas darüber zu schreiben ohne zu Spoilern.
Auf jedenfall ist das Buch unglaublich. So etwas in der Art (Schreibstil) habe ich noch nie gelesen.
Es ist ein Kriminalroman.
Es ist eine Reihe über die Staatsanwältin Chastit Riley. Dies ist das 4. Buch. Wobei ich die anderen Bücher auch nicht kenne, und das spielt auch überhaupt keine Rolle, an manchen Stellen ist zwar ein wages Fragezeichen da, aber das tut dem Lesegenus keinen Abbruch.

Der Schreibstil ist unglaublich. Er ist total spannend, das ganze baut sich relativ langsam auf, so lernen wir einen Teil der Protagonisten sehr gut kennen.
Wir haben zwei unterschiedliche Zeit und Handlungsebenen, und lange ist nicht zu erkennen was das eine mit dem anderen zu tun hat. Aber ab dem Zeitpunkt zu dem klar ist worauf es hinausläuft, war ich regelrecht geflasht.
Ich konnte das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen. Es hat einen unglaublichen Sog entwickelt. Ein wahrer Pageturner für mich.
Was mich auch wiederum verwundert und fasziniert hat: war das poetische des Schreibstils, wirklich wie ein Gedicht teilweise (und das hat auch immer super gepasst) und dann auch wieder die Umgangssprache, wie ey Alter, boah ey, wo man denke das passt doch nicht zusammen – aber es passt. Oder auch kurze harte Sätze, manchmal nur ein oder zwei Wörter, knallhart.

Das einzige das mich manchmal irritiert hat, waren die Gedanklichen Abschweifungen von Riley und die privaten Rückblenden teilweise, mit denen konnte ich nicht so recht etwas anfangen.
Dafür und für die paar Logiklücken (die mir aber erst mit einem Tag Abstand auffielen) ziehe ich einen Stern ab.

Autorin:
Simone Buchholz, geboren 1972 in Hanau, zog 1996 nach St. Pauli. Sie wurde auf der Henri-Nannen-Schule zur Journalistin ausgebildet und schreibt seit 2008 Kriminalromane. Für ihre Chastity-Riley-Reihe wurde sie mehrfach ausgezeichnet.

Mein Fazit:
Ein Buch, wie ich es vom Schreibstil her noch nie gelesen habe.
Spannend und auch emotional.
Von mir 4 Sterne.