Wer sagt, dass Bücher harmlos sind?

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Auch ohne den Hinweis auf dem Klappentext, dass es sich bei den Buchautoren um Hollywood- und TV-Erfahrene handelt, hat man bereits nach wenigen Zeilen das Gefühl, eher ein Drehbuch als ein reines Buch zu lesen. Man sieht praktisch den Filmdreh vor sich – ob das nun gut oder schlecht ist, dazu hat mir die Leseprobe noch zu wenig Material geliefert. Allerdings wirkt alles etwas konstruiert und nun ja, eben sehr „hollywoodesk“ und wenig originell.

Aber worum geht es? Drei Geschwister sind mit ihren Eltern umgezogen, in ein Haus, das ein gefährliches Eigenleben entwickelt. Die ehemalige Hausbewohnerin und jetzige Nachbarin entpuppt sich als rachelustiges Fabelwesen mit wenig Nachbarschaftssinn. So verursacht sie mit magischen Kräften ein riesiges Chaos (fliegende Fernseher, sonstiges Mobiliar und bösartige Bücher dürften sicher für eine schöne Filmszene sorgen…), bei dem nicht nur die Eltern der Kinder verschwinden, sondern das ganze Haus in einer anderen Welt landet – einem gefahrenvollen Dschungel.

Hier endet auch schon die Leseprobe, doch man ahnt, dass den Geschwistern einiges bevorsteht, um ihre Eltern wiederzufinden und den Weg zurück in ihre eigene Welt zu finden. Von dem etwas holperigen Anfang abgesehen, ist das Buch unterhaltsam und modern geschrieben und dürfte bei jungen Leseratten für Spannung und einen langen Lesenachmittag sorgen.

Was ist in der Vergangenheit passiert, dass die gruselige Nachbarin – ihrer wahren Natur nach eine Windfurie – so einen Hass auf die Vor- und leider auch Nachfahren der Familie der Geschwister hat? Was befindet sich in der geheimnisvollen Truhe des Ururgroßvaters der Kinder auf dem Dachboden, die die Windfurie seltsamerweise verschont hat? Warum werden Fledermausskelette wieder lebendig? An fantasiereicher Aufklärung dieser Fragen wird es nicht mangeln - dass die Geschichte nicht sehr neu klingt, ist durch ihren Unterhaltungswert zu verkraften.