Dark Fantasy mit Seele

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v.kuhlmann_1808 Avatar

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Schon der Klappentext entfaltet eine düstere, fast mythische Atmosphäre – eine Welt, in der Menschen und Götter unheilvoll miteinander verflochten sind und Macht stets ihren Preis fordert. Der Einstieg über Alma, das uneheliche Kind eines adligen Hauses, das mit Einsamkeit und Ablehnung leben musste, wirkt unmittelbar berührend. Sie scheint eine Protagonistin zu sein, die zwischen Verletzlichkeit und unbändiger Entschlossenheit steht – perfekt für eine Geschichte, die von Rache, Verlust und innerer Stärke handelt.


Das Konzept der vier adligen Häuser, die den Göttern dienen, ist faszinierend: Es erinnert an High-Fantasy-Welten mit tief verwurzelten religiösen oder magischen Hierarchien, hat aber zugleich einen persönlichen, emotionalen Kern. Besonders intensiv klingt der Moment, in dem Alma ihren Arm opfert, um ihre Mutter zu retten – ein drastischer, symbolträchtiger Akt, der sie unweigerlich an das Schicksal bindet, dem sie eigentlich entkommen wollte.


Die Bestie, die sie begleitet – zugleich Gott, Monster und verführerischer Prinz –, verleiht der Geschichte eine kraftvolle Spannung zwischen Anziehung und Abgrund. Diese „verdrehte Romanze“ verspricht nicht die klassische Liebesgeschichte, sondern eine psychologisch vielschichtige Verbindung voller Machtspiele, Faszination und moralischer Grautöne.


Sprachlich und thematisch scheint House of the Beast an Dark-Fantasy-Reihen wie The Shadows Between Us oder The Poppy War anzuknüpfen: düster, emotional intensiv und mit einer starken weiblichen Hauptfigur, die ihren eigenen Weg gegen ein grausames System sucht.


Insgesamt entsteht der Eindruck eines epischen, atmosphärisch dichten Fantasyromans, der göttliche Mythen, politische Intrigen und eine gefährliche, beinahe tragische Liebe miteinander verwebt. House of the Beast verspricht große Gefühle, hohe Einsätze – und eine Heldin, die bereit ist, alles zu riskieren, um sich selbst zu befreien.