Geheimnisse, Macht und eine Protagonistin mit Biss

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buecherfluesterin Avatar

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Ich war direkt neugierig, weil Setting und Cover einfach total herausstechen. Die düstere, leicht mystische Atmosphäre hat mich direkt an dunkle Märchen erinnert – nur eben in modern, mit einer kämpferischen Heldin im Zentrum. Und genau so ist es auch.
Leila ist alles andere als eine klassische Heldin. Man merkt sofort, dass sie eine Last mit sich trägt – nicht nur wegen ihrer Herkunft, sondern auch wegen ihrer Rolle im Machtgefüge von Zanhar. Ihr innerer Konflikt ist greifbar und ihre Gedanken haben mich sofort mitgenommen. Ich hatte beim Lesen das Gefühl, sie versteht ihre Welt sehr gut – aber ob sie ihr vertraut, ist eine andere Frage. Gerade dieser leise Zweifel in ihr hat mich neugierig gemacht. Leila ist tough, aber auch nachdenklich – das mag ich total.

Der Schreibstil von Mandi Wong ist intensiv, aber flüssig. Es gibt viele dichte, atmosphärische Beschreibungen, die aber nie überladen wirken. Man wird Stück für Stück in diese Welt hineingezogen, ohne überfordert zu sein. Und ich liebe es, wenn mich ein Worldbuilding nicht direkt mit Erklärungen erschlägt, sondern mir Zeit gibt, mich einzufinden.

Ich bin jetzt schon gespannt, wie sich die Spannung zwischen Leila und ihrer Umgebung – und vielleicht auch zu bestimmten Personen – entwickelt. Irgendetwas brodelt da unter der Oberfläche, und ich bin sicher, dass noch einige überraschende Wendungen auf uns warten. Auch die politischen Strukturen in dieser Welt klingen vielversprechend komplex.

Insgesamt hat mich die Leseprobe auf jeden Fall abgeholt – mit einer starken, vielschichtigen Protagonistin, einer faszinierenden Welt und einem Schreibstil, der Lust auf mehr macht. Ich bin sehr gespannt, welche Geheimnisse Leila noch lüften wird – und was das alles mit ihr macht.