Düstere YA-Fantasy

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
sophia.wons Avatar

Von

House of the Beast hat mich gut unterhalten, auch wenn es mich nicht komplett überzeugen konnte. Gefallen haben mir das düstere Setting und die mythologischen Elemente, allerdings wirkte die Welt auf mich noch nicht ganz stimmig. Einerseits werden moderne Technologien verwendet wie Eisenbahnen, andererseits wird immer noch ausschließlich mit Schwertern gekämpft. Ich wusste manchmal nicht, ob ich mich in einer altertümlichen oder eher moderneren Fantasywelt befinde.

Es gab einige Längen im Zwischenteil, da sich sehr lange auf die Vorbereitung zur großen Prüfung konzentriert wurde, aber diese nur einen vergleichsweise kleinen Anteil an der Geschichte hatte. Einige Plottwists am Ende konnten mich aber noch überraschen. Der Kampf der Gottheiten wurde auch sehr bildhaft und episch dargestellt.

Die Familienrivalitäten fand ich sehr spannend, ebenso die Beziehung zwischen Alma und Aster - ihrem Gott, mit dem sie verbunden ist. Es ist eine toxische, manipulative Beziehung, bei der Aster sie am liebsten von allen anderen Menschen fernhalten möchte. Er will sie nur für sich und er ist schell beleidigt, wenn sie nicht nach seinen Vorstellungen handelt. Doch Alma braucht ihn auch und schämt sich für ihre Zuneigung zu ihm, weil sie sich bewusst ist, dass sie ihm nicht vertrauen darf. Wer hier also romantische Liebe erwartet, wird eher enttäuscht. Ich bin jedoch froh, dass die Geschichte nicht in eine verklärende Richtung abgedriftet ist, bei der Alma alles verzeiht und Aster idealisiert wird.

Der Schreibstil war angenehm und gut zu lesen, hatte genau die richtige Erzählgeschwindigkeit. Ich denke, ich würde sicher noch einmal ein Buch der Autorin lesen. Es steckt viel Potenzial in der Geschichte.