Zwischen Sehnsucht und Schweigen – ein poetisches Ringen um Liebe und Herkunft
Mein erster Eindruck von Hundesohn ist intensiv, ehrlich und schmerzhaft schön. Der Titel provoziert, der Klappentext berührt. Schon in der Leseprobe spürt man die poetische Sprache, die Zartheit hinter der Wut, und die vielen Schichten, die zwischen Zeko, seiner Vergangenheit und seiner Gegenwart liegen. Der Schreibstil wirkt literarisch anspruchsvoll und gleichzeitig zutiefst menschlich – mit einem feinen Gespür für Emotionen, kulturelle Spannungen und innere Zerrissenheit. Die Kontraste zwischen Berlin und Adana, zwischen religiösen Wurzeln und queerer Identität, machen die Geschichte nicht nur persönlich, sondern auch politisch. Ich erwarte einen schonungslosen, sensiblen Roman über Erinnerung, Scham, Sehnsucht und die große Frage, ob man lieben darf, wen man liebt. Ich möchte unbedingt weiterlesen – weil Hundesohn nicht nur eine Liebesgeschichte erzählt, sondern auch eine Suche nach sich selbst, zwischen zwei Welten, zwei Männern und einer Vergangenheit, die nicht ruhen will.