Zwischen Tradition und persönlicher Wahrheit

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die.lese.anna Avatar

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Ich such nach Geschichten, die etwas wagen. Die nicht weichgespült oder angepasst sind, sondern ehrlich, roh und zugleich poetisch – so wie „Hundesohn“.

Schon beim ersten Lesen des Klappentextes habe ich gespürt: Dieses Buch ist keine einfache Liebesgeschichte. Es ist ein Erinnerungsstück. Eine emotionale Bruchstelle zwischen Herkunft und Identität, zwischen Sehnsucht und Schweigen, zwischen Berlin und Adana, Gebet und Begehren.

Zeko steht an einem Ort, an dem so viele Menschen stehen: zerrissen zwischen Kulturen, zwischen der Liebe zu Menschen, die einen geprägt haben – und jenen, die man nicht vergessen kann. Zwischen Tradition und persönlicher Wahrheit. Ich glaube, „Hundesohn“ erzählt genau davon – mit einer Sprache, die zart und kompromisslos zugleich ist.

Ich wünsche mir dieses Buch, weil ich glaube, dass es wehtut – und genau deshalb wichtig ist. Weil es das Unsichtbare sichtbar macht: queeres Begehren in einem konservativen Umfeld, die Komplexität von Herkunft, die Gewalt des Schweigens – aber auch die Schönheit einer Liebe, die sich nicht auflösen lässt, selbst wenn sie ungesagt bleibt.

Ich möchte „Hundesohn“ lesen, um mit Zeko durch Berlin zu streifen, um die leisen Gebete und die lauten Gedanken zu hören, um zu verstehen, was es heißt, zwischen zwei Welten zu lieben – und vielleicht auch, um ein Stück meiner eigenen Zerrissenheit wiederzufinden.