Das perfekte Chaos mit einer Prise Humor

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stöckchen Avatar

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Kennt ihr das, wenn ihr den ersten Satz eines Buches lest und wisst: „Ja, das wird mein Buch. Dieses Buch werde ich lieben?“ So ging es mir bei Hunting Souls. Als ich den ersten Satz: „Seit ich denken kann, liebe ich die Addams Family“ las, wusste ich, dass ich dieses Buch lieben werde.
Ein Setting, das für Chaos bestimmt ist. Eine Patchwork-Familie bestehend aus Werwolf, Hexe, Vampireltern und einer Untoten und dem Geisterhund. Und dann zieht selbstverständlich nebenan eine Jägerfamilie ein, um das Chaos noch perfekt zu machen. Und diese Tochter verwandelt sich natürlich auch gerade in eine Untote. Das Chaos ist also vorprogrammiert, sowie die Vorurteile auf beiden Seiten. Und dann kommt die magische Verbundenheit.
Während Tate von Anfang an Spaß daran hat, bei Katrina verschiedene Reaktionen auszulösen, ist diese auf Krawall gebürstet. “ »Aber solltest du auf die Idee kommen, Lyns Party zu ruinieren, reiße ich dir den Kopf ab und spiele damit Fußball.«“
Ich habe die zynische Art der Protagonistin und ihren schwarzen Humor geliebt. „Ernsthaft: In Zeitungen findet man Zimmer wie dieses oft mit der Überschrift »Teen‹ geopfert sein Meerschweinchen bei satanistischem Ritual« abgedruckt vor. Allerdings würde ich opfern – eher einen meiner Mitschüler. Im Gegensatz zu Menschen liebe ich Tiere“ Auch, wenn sie hinter diesem oft den Schmerz über beispielsweise ihre Außenseiterrolle verdecken wollte. Wenn Menschen hinter ihrem Rücken sprachen, sich über sie lustig machten oder sie bewerteten. Ich kenne dieses Gefühl zu gut und weiß, was es mit einem machen kann. Mehr Gründe, mich in der Protagonistin wieder zu entdecken. Ich fand es übrigens mal wieder klasse, dass die Geschichte aus der Sicht von und aus der Sicht von Geschrieben wurde. Wieder eine tolle Chance, zwei Sichtweisen kennenzulernen und kennenzulernen, wie die Gefühle sich auf beiden Seiten angesammelt entwickeln.
Während sie ihr Leben mit Zynismus und schwarzem Humor bewältigt, währenddessen sie mit dem Dasein als Untote zu hadern hat, erfahren wir vom Tod, dass bald ein ihr nahestehender Mensch sterben wird.
Doch die eigentliche Aufgabe, die sie hat, verlieren wir im Gefühlschaos der Protagonistin aus den Augen. Denn eigentlich soll sie sich um die Schwester von Tate kümmern, die nun selbst als Untote ihr Leben weiterleben wird. Doch auf diesen Punkt geht das Buch wenig ein. Es gibt wenig Szenen mit ihr.
Umso stärker hat mich das Ende getroffen (das ich ein wenig anders, aber im Ähnlichen erwartet habe), während sie zum ersten Mal glücklich schien. Ihre Augen strahlen, sie lächelt und dann DAS. Das Ende hat mich wirklich total überfahren.
Aber im Ganzen habe ich dieses Buch geliebt. Es ist spannend und vor allem witzig und emotional. Man fiebert sehr mit den Protagonist*innen mit und ich habe den Schreibstil mehr als nur genossen. Das Buch habe ich sehr schnell gelesen und bin unfassbar traurig, dass ich Band zwei noch nicht lesen kann. Am liebsten würde ich dieses Buch noch einmal lesen. Es hat alles beinhaltet, was ein Buch braucht und daher ist es auch mit fünf von fünf Sternen von mir bewertet worden