Hush - Verbotene Worte (Bd.1) von Dylan Farrow

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
prettytigerbuch Avatar

Von

Bücher sind gefährlich. Tinte kann tödlich sein. (Quelle: Loewe Verlag)

Montane ist ein Ödland, das nur durch die Gnade der Barden und deren Beschwörungen noch belebt ist. Eine fürchterliche Krankheit grassiert im Volk und säht Zwietracht & Argwohn in den Herzen der Bewohner Montanes. Jedes ärmliche Dorf bemüht sich die geforderten Abgaben an das Hohe Haus zu leisten, doch manchmal ist selbst das Beste nicht gut genug. Das Land stirbt. Nur die verbotenen Geschichten über ein fernes Reich spenden noch Hoffnung - oder sind diese am Ende doch nur Legenden?

Anfangs hat mich die Geschichte, das Setting, aber auch Shaes besondere Gabe, die Motive ihrer Stickereien lebendig werden zu lassen, fasziniert. Auch wenn das Worldbuilding im weiteren Verlauf etwas schwächelt, denn wir erfahren letztendlich doch kaum etwas über die Barden, ihre Magie oder ihren Ursprung, hat mich die Geschichte von Dylan Farrow in den ersten Kapiteln neugierig auf den weiteren Verlauf von Shaes Abenteuer gemacht.

Die grundlegende Idee ist überzeugend, leider verliert Hush - Verbotene Worte ab dem Mittelteil etwas an Überzeugungskraft. Teils wirkt die Handlung hastig, sodass einige Entwicklungen gegen Ende nicht ganz durchsichtig erscheinen. Die Story verliert ihre Griffigkeit, was mich nach den starken ersten Kapiteln doch relativ schnell ernüchtert hat. Das Ende selbst ist plötzlich und für mich stellenweise nicht ganz nachvollziehbar.

Im Nachwort gibt die Autorin selbst eine Anmerkung zu ihrer Geschichte ab, die allen ihren Lesern & Leserinnen zeigen soll, wie wichtig es ist, sich selbst eine Meinung zu bilden und sich nicht von Lügen und Propagandareden beeinflussen zu lassen. Sie soll jungen Frauen Kraft geben und mit Shae hat die Autorin definitiv eine starke, wenngleich recht flache, Persönlichkeit geschaffen. Sie handelt, wie es ihr Herz verlangt, ohne ihrem Kopf Rechenschaft schuldig zu sein und stürzt sich oft unüberlegt in Gefahren - entschlossen, aber wankelmütig, was ihre eigenen Überzeugungen anbelangt. Dennoch werden einige gängige YA-Klischees bedient, was Shae ihre Glaubwürdigkeit und der Geschichte den versprochenen feministischen Charakter doch deutlich abspricht.

Fazit: Hush - Verbotene Worte startet vielversprechend mit einem tollen Setting und einigen guten Ansätzen im Gepäck. Das Konzept ist spannend, wird allerdings nur recht spärlich ausgearbeitet, sodass sich insgesamt ein alles in allem passabler Auftakt für die Hush-Dilogie ergibt, der für mich ab dem Mittelteil leider deutliche Schwächen zeigt. Nichtsdestotrotz ist das Buch unterhaltsam, flott geschrieben und womöglich werde ich dem Abschlussband der Reihe genau aus diesem Grund eine Chance geben. Hoffentlich kann mich Dylan Farrow überraschen!

Bewertung: 3 von 5 Sternen
©Lisa von Prettytigers Bücherregal | prettytigerbuch
https://prettytigerbuch.blogspot.com
https://www.instagram.com/prettytigerbuch