Tolles Debüt, das die Erwartungen leider nicht erreichen konnte

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paulinxchen Avatar

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Anfang des Monats kam Hush - Verbotene Worte bei mir an und ich dachte mir gleich, dass dieses Buch gut werden würde. Keine Ahnung, wo genau dieser Gedanke her kam, aber ich hatte viel Gutes gelesen und dementsprechend einige Erwartungen an diese Geschichte. Ich denke, dass man an jedes Buch mit gewissen Voraussetzungen gehen sollte, sonst ist es schwer sich darüber überhaupt eine Meinung zu bilden. Doch dieses Mal war es leider so, dass ich wohl ein bisschen Zuviel darüber gelesen habe.

Allgemein ist Hush ein tolles Buch mit einer starken Protagonistin. Shae lebt in einer Welt, in der sie nicht willkommen ist und wird schließlich in eine vollkommen fremde Umgebung reingeworfen. Es war während des Lesens komplett verständlich für mich, dass sie Angst hatte und sich unwohl fühlte. Dennoch hat sie weiter an ihrem Glauben festgehalten und damit große Stärke bewiesen. Sie wirkte mir zu Beginn sehr eigen, aber zum Ende hin habe ich mit ihr mitgefiebert und gefühlt. Auch die anderen Charaktere waren mir im Handlungsverlauf immer sympathischer und wirkten alles unterschiedlich und auf ihre Weise besonders. Ich fand es toll, dass Shae zum Ende hin nicht alleine ist und in ihrem Kampf Verbündete gefunden hat.
Wie schon gesagt hatte ich am Anfang Probleme mich in diese Welt einzufinden. Die Regeln die in Montane gelten sind vielleicht recht simpel, aber trotzdem wirkte für mich alles recht wirr. Dazu kommt, dass man als Leser nicht wirklich über das Alter der Protagonistin informiert wird und alles einfach auf den Leser einprasselt. Zwar ist der Schreibstil locker und leicht zu lesen, doch musste ich mich öfters zum weiterlesen zwingen. Der Handlungsverlauf ist spannend und mitreißend, aber es passieren Dinge, die ich mir nicht immer erklären konnte. Da ich hauptsächlich Fantasy Bücher lese, ist es mir leicht gefallen, das alles zu verstehen doch ich könnte mir vorstellen, dass es für andere etwas schwieriger sein könnte.
In manchen Momenten erzählt die Autorin etwas über Shaes Familie oder ihre Vergangenheit und im nächsten Moment ist sie in einem Kampf und man wird wieder in die Handlung reingeworfen. Ich würde nicht sagen, dass es zusammenhanglos ist, denn trotz allem war das Lesen sehr einfach, aber in manchen Szenen haben mir die Verbindungen gefehlt.
Ebenso ist es mit dem allgemeinen Thema. Ich verstehe, dass es um Mut und die Macht der Worte geht und man für seinen Glauben kämpfen soll, aber mir hat der entscheidende Antrieb gefehlt, wirklich daran zu glauben, was die Autorin sagen will. Grundsätzlich ist das einfach zu verstehen, dennoch finde ich, dass das entscheidende Etwas an diesem Buch fehlt.
Aus diesem Grund gebe ich diesem Auftakt 3/5 Sternen, weil es mich zwar überzeugt hat, aber dennoch lückenhaft ist. Es ist ein tolles Debüt und ich bin definitiv gespannt wie die Dilogie enden wird. Ein bisschen hoffe ich, dass die Autorin im nächsten Teil die gegebenen Verbindungen nutzt, aber dafür, dass das hier ihr Debüt ist, ist es sehr gelungen. Hoffentlich wird mich der Inhalt beim nächsten Mal mehr überzeugen, aber ich stehe dem sehr positiv gegenüber! Ich bin gespannt, darauf mehr von der Autorin zu lesen.