Die Welt ist mehr als das, was wir sehen.

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majandra Avatar

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Der Fantasyroman handelt von der Erfüllung einer alten Prophezeiung – vor vielen Jahrhunderten sagt Beornamund, ein Schmied aus dem versteckten Volk der Hydden, nach dem Verlust seiner Geliebten Imbolc voraus, dass ein Riese kommen wird, um die Welt zu retten. Tatsächlich geschieht es genau so und nach unglaublich langer Zeit wird endlich wieder eine Verbindung zwischen der Welt der Menschen und jener der Hydden hergestellt.

 

Wie schon im Klappentext angekündigt, erinnert das Werk sehr an die Herr-der-Ringe-Trilogie und ihre Ableger. Dennoch wirkt der Roman völlig anders – zwar dreht sich die Handlung mehr oder weniger wie in Tolkiens Werk um eine Suche, hier nach den verloren gegangenen Edelsteinen der vier Jahreszeiten, doch wird viel deutlicher, dass es sich bei den Hydden und den Menschen um parallele Welten handelt, die für gewöhnlich nicht aufeinander einwirken. Die Hydden leben nicht in einer vergangenen Zeit – sie leben in der Gegenwart, jedoch in einer anderen Dimension. Von den Menschen nicht wahrgenommen, gibt es nur wenige, die überhaupt von ihrer Existenz wissen – einer davon ist der ehemalige Professor für Astralarchäologie Arthur Foale, der den Riesen schließlich zu sich nimmt, um die Erfüllung der Prophezeiung zu gewährleisten.

 

Das Cover macht einen ausgesprochen guten ersten Eindruck und vermittelt schon vorab einen Einblick in eine sagenumwobene und fantastische fremde Welt. Auch ohne den Inhalt zu kennen, möchte man das Buch sofort in den Händen halten.

 

Die Kapitelaufteilung im Roman ist sehr übersichtlich, bevor das eigentliche Werk beginnt, steht erst einmal die Prophezeiung zu lesen, was einen hilfreichen Einstieg in die nachfolgende Geschichte darstellt. Die einzelnen Kapitel sind durchwegs kurz und gut zu lesen, da eine einfache und gut verständliche Sprache verwendet wird. Der Autor versucht, auch durch die Sprache an das frühe Mittelalterliche heranzukommen, um seiner Hydden-Welt gerecht zu werden:

 

            _„Keiner der drei hatte eine angetraute Wyf […]“_ (S. 15)

 

Es zeigt sich hier eine Ähnlichkeit zu althochdeutsch „wib“ (Frau, Mädchen), auch eine Ähnlichkeit zum englischen „wife“ ist erkennbar. Solche und ähnliche Begriffe ziehen sich immer wieder durch das Werk. Auch das sagenumwobene Land selbst – Englalond – lässt eine deutliche Verbindung zu „England“ mehr als nur erahnen.

Alles in allem wirkt das Werk rundherum sehr interessant. Der größte Unterschied – dass die Handlung in unserer Menschen-Gegenwart, jedoch in einer anderen, versteckten Welt spielt – ist für mich persönlich das spannendste Element dieses Romans, und ich bin sehr gespannt darauf, wie sich die Prophezeiung am Ende auf die Menschenwelt auswirken wird.