My name is Jack - ein Bollwerk der Freiheit

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owenmeany Avatar

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Will Horwood aus Oxford die verpflichtende Tradition von Lewis Carroll, C. S. Lewis, J.R.R. Tolkien, Philip Pullman fortsetzen? Mit der Hobbit Presse hat er sich dafür eine renommierte Platform ausgewählt. Das detaillierte, kleinteilige Inhaltsverzeichnis ist allerdings erst einmal dazu angetan, mich abzuschrecken, denn ich bevorzuge den längeren Atem und den weiteren Bogen. Man wird sehen.

In der Prophezeiungsvorrede halte ich den Sprung von der ertrunkenen Imbolc, die dann als Friedenswerberin durch die Welt der Sterblichen reitet, auch für etwas kurz gegriffen. Nähere Erläuterungen folgen allerdings unmittelbar danach im ersten Kapitel, in der die Geschehnisse aus Imbolcs Perspektive geschildert werden. Bei der Vorstellung der dreieinhalb Gefährten lernen wir dann schon gleich ein paar Vokabeln "Hyddisch" - ein leicht verballhorntes, auf altertümlich gedrechseltes Englisch. Die Begegnung mit Imbolc verleiht Bedwin Stort seinen ehrenvollen Auftrag zur Rettung der Welt - darunter macht es ein richtiger Fantasyroman nicht. Der Mensch, den Kapitel 4 ins Spiel bringt, ist auch ungewöhnlicher Art: Arthur Foale, Professor der Astralarchäologie. Davon abgesehen ist er aber mit allen modernen technischen Errungenschaften versehen, mit deren Hilfe er alles erforscht, was er Quellen über die Hyddens entnommen hat.

Auch im deutschen Harz lebt ein Stamm des kleinen Völkchens, unter denen ein mit neunzig Zentimetern Körperlänge riesenwüchsiger Knabe auftaucht. Hier ziehen sie zur Lösung des Problems die an sich verpönte Kontaktaufnahme mit Menschen in Erwägung - natürlich auf den verschrobenen Professor Foale zielend.

Horwood baut diese komplexe Geschichte in einer mitreißenden Dramaturgie auf und verbindet das Märchenhafte mit der modernen Realität. Ich würde gerne weiter lesen.